in historischen Ansichtskarten


  Frische Nehrung, Narmeln und Neutief - Teil 9

 Mierzeja Wislana, Polski, Kosa -  9

von Christa Mühleisen  


Die Geschichte von  Narmeln

Am 12. Dezember 1489 stellte der Rat der Stadt Danzig eine Handfeste für den Krug in Narmeln aus, das in der Urkunde "Ermelen" genannt wird. Der Krüger hieß Hans Voyte. Damals muss sich also die Nehrung  bis zum heutigen Grenzhause schon im tatsächlichen Besitz der Stadt Danzig befunden haben.

Als Landmaß wurden in dieser Handfeste nicht die deutsche Hufe, sondern der altpreußische Haken (= 2/3 Hufe) verwandt, ein Zeichen, dafür, dass damals noch Altpreußen in diesem entlegenen Landstrich wohnten. Andererseits wurden die Krüge immer zu kulmischem Recht, d. h. nach deutschem Recht verliehen. Das ist ein Beweis dafür, dass die Krüger auf der Nehrung deutschen Stammes waren. Sie wurden auch während der Ordenszeit der Herrschaft zu  persönlichem Dienst verpflichtet.

Das Dorf wurde bis ins 17. Jahrhundert nur "Narmeln" genannt. Dann kam der Name "Polski " für Narmeln auf. Das hat aber nichts mit Polen zu tun, vielmehr lebte um 1660 ein Besitzer Polski in dem jetzigen Narmeln, dessen Name auf das Dorf übertragen worden ist. Vielleicht ist er damals der größte Besitzer in Narmeln gewesen. Die Sitte, dass Ortschaften nach ihrem Besitzer benannt wurden, findet man ja häufig.

Unter Danzigs Herrschaft blieb Narmeln, wie dieser ganze Nehrungsteil, bis 1793. Damals kam er an Preußen, um aber von 1807-14 wieder zum Freistaat Danzig zu gehören. Danach gehörte er wieder zu Preußen. 1880 wurde eine Telegraphenleitung, die Pillau mit Kahlberg verband, gelegt, und in Narmeln ein Fernsprechamt eingerichtet. 1898 brannten in Narmeln  6 Wohnhäuser ab.

1906 erhielt Narmeln auf Veranlassung von Kaiserin Auguste Victoria, die 1905 das Dorf von Cadinen aus besucht hatte, einen Hafen, der aus einer 2 m tiefen Fahrrinne und einem 2,5 m tiefen Bassin bestand. An der Nordseite des Hafens wurde eine 50 m lange Mole gebaut. Der Hafen ist während der Kriegszeit (1914-1918) aber wieder versandet.



1. Am Schulhafen in Narmeln

1908  wurde, um die schlechten Wegeverhältnisse auf der Nehrung wenigstens zeitweise zu beseitigen, seitens der Festungsbauverwaltung Pillau vom Grenzhaus bei Narmeln bis Vöglers bei Neukrug ein 3 m breiter und 20 cm tiefer Kiesweg aufgeschüttet. Kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde dann die Chaussee gebaut.

1920 kommt Narmeln nach der Schaffung des Freistaates Danzig zum Landkreis Elbing. Damals hat Narmeln 274 Einwohner und eine Landfläche des Ortes von 6 ha.

1924 tritt erstmals die Haffkrankheit bei Narmeler Fischern auf.

1927 wird die Jugendherberge Grenzhaus bei Narmeln erbaut.

1932 kommt es zum zweiten Auftreten der Haffkrankheit bei den Narmeler Fischern.

1933 wird die Strandhalle erbaut.

1937 sind in Narmeln 86 offene Fischerfahrzeuge beheimatet.

1939 werden bei der letzten Volkszählung 295 Einwohner in 75 Haushaltungen gezählt.

1945: am 30. April wird Narmeln von den Russen erobert.


Kerstan, Lic. Dr. E. G.: Die Geschichte des Landkreises Elbing. Elbing: Verlag der Elbinger Altertumsgesellschaft 1925, 473 Seiten, S. 270, 271.
Mielcarczyk, Georg: Narmeln - Neukrug - Vöglers - Ein Kirchspiel auf der Frischen Nehrung, Bremerhaven: Truso-Verl.1981, einige Abb., 101 Seiten, Text S. 94+95 (Chronik v. Narmeln)

Die Schulen in Narmeln und Neukrug

Bis 1878 wurden die Kinder von Narmeln nach Neukrug eingeschult. Das älteste Schulhaus befand sich  in Alt-Neukrug, ungefähr auf der Hälfte des Weges von Narmeln nach Neukrug auf der Haffseite. Dort wo die Buche steht, die im Volksmund "die alte Schule" heißt, versandete 1825 das Dorf Alt-Neukrug. Als die Kirche damals nach dem heutigen Neukrug verlegt worden war, wurde der Gottesdienst in der Schule abgehalten, die noch nicht so stark der Gefahr der Versandung ausgesetzt war. Sie wurde dann 1826 durch Feuer zerstört. 

Die Narmeler Kinder gingen nun nach Neukrug zur Schule. Der Schulweg war 8 km lang und im Herbst, Winter und Frühjahr sehr unangenehm, wenn nicht ungangbar. Sie besuchten die Narmeler Kinder oft nur ein Vierteljahr lang die Schule. Vom 1. Januar 1878 ab wurde daher in Narmeln selbst zweimal wöchentlich von dem Neukruger Lehrer Schule gehalten. 1879 bekam Narmeln einen eigenen Lehrer, das Schulgebäude aber wurde erst 1895 errichtet. 


2. Narmeln auf der Frischen Nehrung (am 1.7.1906 in Neukrug gestempelt)

Zum Schulbau, der 15 000 Mark kostete, spendete Kaiser Wilhelm II. 9 600 Mark.

Kerstan, Lic. Dr. E. G.: Die Geschichte des Landkreises Elbing. Elbing: Verlag der Elbinger Altertumsgesellschaft 1925, 473 Seiten, S. 271.



3.
Narmeln mit folgenden Motiven: Am Haff, Bäckerei Badneck, Landungssteg und Schule




4. Regatta der Fischerboote auf dem Frischen Haff vor Narmeln


5. Fischer auf dem Bootssteg von Narmeln

Die Fischer von Narmeln

Die Fischer von Narmeln laufen zum Strand,
durch weißen, feinpulvrigen Dünensand,
von abertausend Schritten zermahlen
unter Last, in Freude, Sorgen und Qualen.

An der See die Netze, aufgehängt,
jetzt in den offenen Kahn gezwängt.
Die braunen Segel noch flattern im Wind.
Acht Boote wohl fertig zum Fang nun sind.

Sie schieben sich in die Brandung hinein,
meist Vater und Sohn bei der Arbeit zu zwei'n
Die nächtliche Brise sie seewärts treibt.
Was heute wohl in den Netzen bleibt?

Sie fangen die Flundern als willigste Beute,
und bringen in Braunsberg sie unter die Leute.

Der letzte Zug! Zur Hinfahrt wird's Zeit.
Die Sonne steigt und ein Boot reiht
sich flachbordig lose ans andere an,
durchnäßt trotz Ölzeug fast jeder Mann.

Die dunklen Tuche steh'n steif im Wind,
die hölzernen Schwerter pflügen geschwind
durch die blaugraue, schwappige, kühle See,
die Kiefern und Dünen, da sind sie in Lee.

Die Schoten gefiert flugs von schwieliger Hand,
der bauchige Schiffsboden knirscht auf dem Strand.
Die Boote verholt, den Fang sortiert,
durch die niedrigen Kusseln zum Dorf marschiert.

Aus der offenen Halbtür wittern sie schon
nach schweren Stunden der Arbeit Lohn.
Sie sitzen am weißgescheuerten Tisch
zur Abwechslung gibt's mal heut wieder Fisch.


Becker, Herbert (Sohn des Försters in Grenzhaus) in Dobers, Klaus: Ostseebad Kahlberg - Frische Nehrung - Bade- und Fischerleben von Pröbbernau bis Narmeln, hrsg. von Hans W. Hoppe und Hans-Jürgen Schuch, Elbinger Hefte Nr. 37, Münster: Truso-Verlag 1985, mehrere Abb., 152 Seiten, S. 24.



6. Karl Hildebrandt, ein Fischer in Narmeln (ca. 1920-25 )

Das Foto wurde von seinem Ur-Ur-Enkel zur Verfügung gestellt.




7. Störfang - Holzstich nach einer Originalzeichnung von W. Wellner aus dem Jahre 1887 (Illustrierte Welt)



8. Holzstich nach einer Originalzeichnung von W. Wellner aus dem Jahre 1887 (Illustrierte Welt). Oben sieht man das Fischerdorf Narmeln mit zum Trocknen aufgehängten Fischernetzen. Links unten  bereitet sich ein Bernsteinfischer zum Aufbruch vor und daneben sieht man das Innere einer Fischerwohnung.

Der Unfruchtbarkeit des Landes entsprechend ist die Lebensweise der Bewohner. Der Fischfang ist ihre hauptsächlichste Nahrungsquelle. Die bedürftigen Hütten, in denen sie wohnen, sind in ihren ganzen inneren Einrichtungen auf die häuslichen Beschäftigungen zugeschnitten, welche der Fischfang erfordert. Die ganze Familie sitzt am Herde versammelt, um die Netze für den Störfang  auszubessern oder die Aalangeln für den nächsten Tag herzustellen. Die letztere Beschäftigung ist besonders die der Kinder und alten  Leute. Kleine Fische, Stinte genannt, die in den ostpreußischen Gewässern überall zu Hunderttausenden ihr Wesen treiben, werden in mehrere kleine Stücke geschnitten und jedes von ihnen auf einem Angelhaken befestigt. Die Aale ziehen diesen Köder jedem anderen vor. Abends werden die Angeln ausgelegt um morgens eingezogen zu werden.
"Von der Frischen Nehrung" aus Illustrierte Welt von 1887.

Zum Fang auf der Ostsee dienten als Fahrzeuge die sogenannten Lommen, Segelboote mit zwei Sprietsegeln hintereinander, trapezförmigen Längssegeln, die von einer unten am Mast sitzenden, diagonal angebrachten Stange, dem Spriet, gehalten wurden. Diese Lommen hatten keinen besonders ausgebauten Kiel, sondern ein Schwert, weil dieses, besonders bei rollender See, ein besseres Steuern erlaubte. Sie glichen den auf dem Haff gebräuchlichen "Sicken", unterschieden sich aber von ihnen dadurch, dass sie größer und breiter waren und kein "Raum" (Wasserbehälter) hatten. Die Boote eigneten sich besonders gut für die Küstenfischerei, weil sie ohne Ballast einen geringen Tiefgang hatten, beim Landen in stürmischem Wetter gut durch die Brandung kamen und sich leicht in die schützenden Dünen ziehen ließen. Die Besatzung einer solchen Lomme bestand gewöhnlich aus vier Mann, von denen jeder die gleiche Anzahl von Netzen beisteuerte. 

Eine willkommene Nebeneinnahme bot den Fischern die der Bergung des angeschwemmten Bernsteins. Die blaue Erde, jene tertiäre Schicht, die der Hauptlieferant des begehrten Minerals war, erstreckte sich  von der Küste des Samlandes weit unter der Ostsee hin. Wenn starke Stürme den Boden der See aufwühlten, wurde der wertvolle Stein meist zusammen mit den Tangmassen, die bei dieser Gelegenheit gleichfalls vom Grund abgerissen wurden, an Land gespült.

Die Narmeler Fischer vermieteten ihre Wohnungen oft an Feriengäste und begnügten sich selbst mit einer Unterkunft im  Stall.




9. Eisfischer im Haff

Im Winter betrieb man Eisfischerei. Dazu verwandte man Bressen- und Zandernetze. Man schlug mit Eisäxten Wunen in das Haffeis und brachte dann eine 10-20 Meter lange Stange ins Wasser, die mit Hilfe einer Holz- oder Eisengabel von einer Wune zur anderen befördert wurde. Am Ende der Stange war eine starke Schnur befestigt , mit der die Netze im Wasser weitergezogen wurden. Diese Netze wurden an Ringen im Haffboden befestigt. Die Segelschlitten, die sie dabei benutzten, waren so kräftig gebaut, dass sie Männer und Zubehör zu tragen vermochten.

Mielcarczyk, Georg: Narmeln - Neukrug - Vöglers - Ein Kirchspiel auf der Frischen Nehrung, Bremerhaven: Truso-Verlag 1981, einige Abb., 101 Seiten, Text S. 37, 38, 41, 43, 52.
Lorck, Carl von: Ostpreußen - Eine Erinnerung an Ost- und Westpreußen und Danzig mit 122 Fotografien und 23 Seiten Text. Abb. S. 124 (Eisfischer)




10. Gemälde einer Überfahrt von Alt-Passarge zur Frischen Nehrung

(von Herrn Günter Schött zur Verfügung gestellt)




11.  Frische Nehrung: Kartenausschnitt mit Neukrug, Narmeln und der dortigen Wanderdüne


Wanderdünen - eine Bedrohung für Narmeln und seine Umgebung


Einst war die gesamte Nehrung von einem Laub-, und später von einem Mischwald bedeckt. Ab dem 15. Jahrhundert setzten schwedische Kohlebrenner, Kriege und starkes Abholzen dem Nehrungswald schwer zu. Kriegerische Auseinandersetzungen  führten dazu, dass Waldstreifen um Festungen herum gerodet wurden  und dass Blickschneisen durch Brandrodung entstanden. Das Graben nach Bernstein zerstörte ebenfalls den Bewuchs.
Vermutlich ist für das Verschwinden des Nehrungswaldes im Laufe des 18. und 19. Jahrh. auch das Sinken des Grundwasserspiegels infolge der umfangreichen Entwässerungsarbeiten im Danziger Werder mitverantwortlich. Damals nämlich begannen die bis dahin auf den tiefer gelegenen Stellen der Nehrung  gut gedeihenden Laubbäume zu verkümmern und gingen ein.

So war im Laufe der Jahre der bloßgelegte Dünensand unter dem Einfluss des Windes  ins Wandern geraten. 

In dem Buch von Kerstan "Die Geschichte des Landkreises Elbing" können wir nachlesen, dass schon während des ersten schwedisch-polnischen Krieges (1626-35) in Narmeln zwölf Häuser von einer Wanderdüne begraben worden sind. 

Außerdem wurden im Laufe der Zeit die Dörfer Schoite (1593), Schmergrube (ca. 1728), Alt-Vöglers, das erste Neukrug (1826), und Neudorf von den Bewohnern geräumt und sind vom Sand verschüttet worden.

Dobers, Klaus: Ostseebad Kahlberg auf der Frischen Nehrung. Bade- und Fischerleben von Pröbbernau bis Narmeln. Elbinger Hefte Nr. 37. Münster: Truso-Verlag, 1985,S. 24.

Um 1750 waren  die Zustände so schlimm, dass die Nehrunger den Danziger Rat inständig um Hilfe baten. Dieser versuchte zunächst der Versandung Herr zu werden, indem er Sandgraskulturen anlegen ließ und Sandfangzäune errichtete. Die Arbeiten leitete seit 1795 der aus Dänemark gebürtige Danziger Kranmeister Sören Björn. Während der Napoleonischen Zeit ruhten die Arbeiten. Erst die neue preußische Regierung beschloss die Arbeiten wieder aufzunehmen. Mit ihrer Durchführung beauftragte sie den Düneninspektor Krause. 

Zu diesem Zeitpunkt fand man zwischen der ostpreußischen Grenze und Kahlberg nur noch Wanderdünen, die durchschnittlich etwa 4 m im Jahr voranrückten.

Zunächst wurden widerstandsfähige Vordünen geschaffen, bevor man die Wanderdünen mit einem Netz von Sandgraskulturen überzog. Um 1823 war im wesentlichen der Wald von Kahlberg geschaffen. Aber in der Dünensektion zwischen Kahlberg und der ostpreußischen Grenze sah es noch böse aus, denn hier hatte man mit der Arbeit noch überhaupt nicht begonnen. Die Dörfer Vöglers, Neukrug und Narmeln schwebten in höchster Gefahr. 1825 wurde die Kirche von Neukrug vom Sand begraben. 

Bei Narmeln war eine 30 m hohe Düne, die in 3 Jahren eine Wanderung von 80 m zurückgelegt hatte, bis dicht an das Dorf herangerückt und hatte es in drei verschiedene Teile aufgesplittert. In letzter Minute konnte das Dorf vor der drohenden Vernichtung gerettet werden, als in den Jahren 1833-1838 die Festlegung der unheilvollen Dünenmassen gelang. Schließlich wurden auch die Dünen zwischen Schmergrube und Neukrug befestigt. Das ursprünglich angewandte Verfahren zur Festlegung der Sandmassen war inzwischen durch ein besseres ersetzt worden.




12. Pflanzgarten für junge Kiefern - Holzstich nach einer Originalzeichnung von W. Wellner  aus dem Jahre 1887 (Illustrierte Welt)

Man teilte den Boden der Düne in Vierecke von etwa 3 x 3 Meter auf, die man mit Strauchzäunen von ca. 50 Zentimeter Höhe umgab. In ein mit Haffschlick gefülltes Loch in der Mitte steckte man ein Pflänzchen der aus den Alpen stammenden Hakenkiefer (Pinus montana var. unicata), die im Laufe des Wachstums mit ihren breit ausladenden Ästen große Teile des Sandes bedeckten. Der Boden innerhalb des Vierecks wurde mit kleingehacktem Strauchwerk bedeckt, um das Davonfliegen des Sandes zu verhindern.

Die Aufforstung der Dünen wurde zum großen Teil von Strafgefangenen ausgeführt, die in Baracken bei Schmergrube und Neukrug während der Sommermonate untergebracht waren. Bei der weiteren Unterhaltung des neu geschaffenen Waldes  fanden viele Bewohner der Nehrungsdörfer, meist Frauen, lohnende Beschäftigung und Verdienst. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts fing man an, die Vordünen mit Strandhafer zu befestigen.



13. Die Wanderdüne von Narmeln ca. 1933

Nur östlich von Narmeln, etwa auf der Hälfte der 57 km langen und 1 bis 3 km breiten Nehrung ließ man eine Wanderdüne bestehen. Als einzige auf der Nehrung wurde sie nicht befestigt. Fast zwei Kilometer ist sie lang und 26 Meter hoch. Südlich zu ihren Füßen  liegt - besser sagt man lag - Narmeln; nun nicht viel mehr als eine Unterkunft für die letzten militärischen Grenzposten. Die polnisch - russische Grenze verläuft zwischen Narmeln und Neukrug. Hier beginnt also das Gebiet, das in der Zeit des kalten Krieges (von 1945-1990) Sperrgebiet war und sich zu einem Reservat entwickelt hat. In diesem westlichsten Teil Russlands liegt die Ostseeflotte der Roten Armee bei Königsberg (Kaliningrad). 


14. Wanderdüne bei Narmeln

Quellen: Ausschreibung: Exkursion II - 2003, Biologische Station - Frische Nehrung
http://www.biologie.uni-rostock.de/zingst/praktifrisch01.htm

Helmut Peitsch: Pillau-Neutief und die Frische Nehrung (Teil III). In: Das Ostpreußenblatt vom 22. April 2000
http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv00/1600ob24.htm

Näheres in Dobers, Klaus: Ostseebad Kahlberg auf der Frischen Nehrung. Bade- und Fischerleben von Pröbbernau bis Narmeln. Elbinger Hefte Nr. 37. Münster: Truso-Verlag, 1985,S. 29-36.
Kerstan, Lic. Dr. E. G.: Die Geschichte des Landkreises Elbing. Elbing: Verlag der Elbinger Altertumsgesellschaft 1925, 473 Seiten, S. 270.
Mielcarczyk, Georg: Narmeln - Neukrug - Vöglers - Ein Kirchspiel auf der Frischen Nehrung, Bremerhaven: Truso-Verlag 1981, einige Abb., 101 Seiten, Text S. 11-13.

 



15. Hochzeit von Fritz Littkemann u. Gertrud geb. Wittke in Narmeln (ca. 1934)




16. Hochzeit auf der Frischen Nehrung, Ort und Datum sind nicht bekannt




17. Eiserne Hochzeit von Johann Carl Gregorius u. Johanna Emilie Dahms (unten Mitte) am 29.10.1930

Links unten sitzt Carl Eduard Dahms und rechts unten Johanna Bertha Pahlke

Obere Reihe von links nach rechts: Auguste Emilie Gregorius, Johann Adolf Gregorius, Johanna Wilhelmine Schöttke, Maria Johanna Gregorius, Karl Popall, Auguste Florentine Schöttke, Fritz Rudolf Gregorius, Auguste Wilhelmine Tuchel, Karl Friedrich Littkemann, Mathilde Bertha Pahlke und Carl Albert Gregorius. Informationen zu den verschiedenen Personen wurden von Herrn Erich Hildebrandt, dem Urenkel des Jubelpaares zur Verfügung gestellt.

(Die drei Fotos wurden von Herrn Günter Schött zur Verfügung gestellt.)





18. Strandhalle und Fremdenheim M. Sergel in Narmeln.

Die Strandhalle mit einem kleinen Restaurant wurde im Jahre 1933 von dem Braunsberger Kaufmann Sergel erbaut. Nach zwei Jahren wurde sie vergrößert und Fremdenzimmer eingerichtet. 1936 hatte die Strandhalle 16 Betten. Herr Sergel wurde 1940 zur Marine nach Pillau eingezogen und verunglückte im August 1943 tödlich bei einem Motorbootunfall. Seine Witwe stellte 1944 die Strandhalle der Luftwaffe zur Verfügung und verließ die Nehrung.
  
Mielcarczyk, Georg: Narmeln - Neukrug - Vöglers - Ein Kirchspiel auf der Frischen Nehrung, Bremerhaven: Truso-Verlag 1981, einige Abb., 101 Seiten, Text S. 50+51.




19. Jugendherberge Grenzhaus bei Narmeln auf der Frischen Nehrung




 20. Frische Nehrung: Kartenausschnitt mit Neutief, dem Pillauer Tief und von Pillau bis Fischhausen





21. Der Haffstrand von Neutief auf der Frischen Nehrung (15.1.1915)



22. Pillauer Tief - Ausfahrt nach der Ostsee

Die Stadt Pillau auf der Frischen Nehrung ist ein Vorhafen von Königsberg in Preußen. Das Pillauer Tief (550 m lang und 360 m breit) verbindet die Danziger Bucht der Ostsee mit dem Frischen Haff und dem Königsberger Seekanal. 

Sattler, Gert O. E.: Köstlichkeiten und Besonderheiten aus Ost- und Westpreußen, Husum: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1997, 120 Seiten, S. 82 und 83.


23. Gruß aus der Ilskefalle in Pillau

unten Mitte: ein Ilske (Iltis), unten links: Kriegsveteranen. oben links: Stadtansicht mit S. M. Torpedo Sleipner (Seiner Majestät Torpedoboot Sleipner), oben rechts: die Ilskefalle.
Die Ilskefalle in Pillau war ein weltbekanntes Gebäude mit einem Kolonialwarenladen, einem Speiselokal, einer Hafenkneipe, einem Tanzsaal und einem Speicher für die christliche Seefahrt.

 

Pillauer Ilskefalle

In Pillau in der Ilskefalle
da wurden Korn und Köm nicht alle,
da trank man Weinbrand auch im Tee
und echten Rum aus Übersee.

Der Speicher in der Ilskefalle
war groß wie eine Messehalle,
man kaufte alles, Seil und Sack,
den Zwirn, das Garn und Kautabak.

Im Marktgewühl der Ilskefalle
erwarben Heiner, Fritz und Kalle,
was man so braucht nach Seemannsart
im Hafen und auf großer Fahrt.

In Pillau in der Ilskefalle
ging jeder Seemann gern zum Balle
die Gretel tanzte mit dem Hans
und butschte ihn beim Walzertanz.

Sattler, Gert O. E.: Köstlichkeiten und Besonderheiten aus Ost- und Westpreußen, Husum: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1997, 120 Seiten, S. 82 und 83.


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