Teil 3:
Innenansicht B Die folgenden drei
Gemälde sind aus dem Blauen Herrenzimmer Bild 31: Bildnis Friedrichs des Großen als Kronprinz im Alter von 16 Jahren von Antoine Pesne 1728
Bild 32: Albrecht Conrad Graf Finck von Finckenstein, Preußischer Feldmarschall und Bauherr des Schlosses (Antoine Pesne) Bild 33: Otto Adam von Viereck, Schwiegersohn des Feldmarschalls (David Georg Matthieu)
Otto Adam von Viereck, 1684 bis 1758, preußischer Minister, vermählt in seiner zweiten Ehe mit Maria Amalia, Gräfin Finck von Finckenstein, 1704 bis 1758, Tochter von Albrecht Conrad. Viereck war 1716 Gesandter in Paris und wurde 1727 Präsident und dirigierender Minister bei der General-Oberfinanz-, Kriegs- und Domänen-Direktion in Berlin. 1745 wurde er Ritter des Schwarzen Adlerordens.
Bild 34: Schmelzen-Zimmer, Südwestecke (Plan Nr. 6)
Der Name leitet sich von den glasgestickten Wandbehängen her, die in Form von Pfeilern die gelbe Damasttapete architektonisch in Abschnitte teilen. Auf hohen Sockeln stehend, sind sie mit korinthischen Kapitellen versehen. Die Stickerei besteht nicht aus Glasperlen, sondern aus farbigen Glasröhrchen, durch welche die Fäden zum Anheften gezogen sind. Die Entstehung wird auf 1800 datiert. Nach der Überlieferung sollen vier Komtessen die Arbeit gemacht haben.
Bild 35: Schmelzen-Zimmer, Nordwestecke (Plan Nr. 6)
Die
Kaminöffnung wird von konischen Pilastern mit Volutenkapitellen und einem
Sturz mit Akanthusvoluten eingefasst. Je eine senkrechte Reihe Delfter
Kacheln bildet einen weiteren, inneren Rahmen. Der rechteckige
Kaminaufsatz ist hier besonders reich gestaltet. Eine breite Rahmenleiste
ist mit Rosetten von Sonnenblumen besetzt und dazwischen mit symmetrischen
Motiven aus zierlichem Rankenwerk übersponnen. Das schmale Sockelstück
rahmen zwei Volutenpilaster, die seitlich Platz lassen für kleine
Konsolen, auf denen Porzellanfigürchen stehen. Das Hauptfeld wird durch
einen großen ovalen Stuckrahmen unterbrochen; Sockel- und Hauptfeld sind
mit einem Gittermuster aus kleinen Blattrosetten gefüllt. Der
Eckkamin ist ohne Kaminstück. Das Parkett ist alt. Die beiden Rundbilder
auf der neuen blauen Damasttapete sind Bildnisse des Prinzen Wilhelm von
Preußen und seiner Gemahlin, Prinzessin von Hessen-Homburg. Das große ovale Stuckrelief über dem Marmorkamin stellt Luna und
Endymion mit zwei Eroten dar. Es gehört zu der mehrfach genannten Reihe
von mythologischen Skulpturen.
Bild
39: Grundriss
des zweiten Geschosses (Obergeschoss): 12 Brauner Saal, 13
Napoleon-Vorstube, 14 Persische Vorstube, 15 Napoleon-Stube, 16
Nördliches Eckkabinett, 17 Persische Gesandten-Stube, 18 Persisches
Kabinett, 19 Alte Bibliothek, 20 Neue Bibliothek, 21 Leutnantsstube, 22 Alte Komtessenstube, 23 Neue
Komtessenstube, 24 Lederstube.
Bild
41: Treppengeländer
an der oberen Landung In der Stilform verbindet
sich hier die bekannte Akanthus - Ornamentik des Barock, die von etwa 1660
bis nach 1700 vorherrscht, mit den Blütenkelchen und Volutenbändern des
Bandelwerks (um 1680 bis nach 1715), so daß die Bänder in die vollen,
von Vorbildern aus der Antike hergeleiteten Blättern des Bärenklau
(Akanthus) auslaufen. Copyright Christa Mühleisen
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