Aal in Bier gekochtnach einem Rezept aus dem Jahre 1875

 - in originaler Schreibweise!!

 

Die Zutaten:

 

2 große Aale

3-4 mittlere Zwiebeln

1 Petersilienwurzel

2 Scheiben Sellerie

1 Citrone

¼ Pfund Butter

1 ½  Liter Braunbier

Salz

Kreidenelken

2 Lorbeerblätter

einige Körner englisch Gewürz

für einen „Silbergroschen“ Kochpfefferkuchen

 

 

Die Zubereitung:

 

Nachdem man zwei große Aale getödtet hat, zieht man ihnen nach Belieben die Haut ab, oder reibt sie auch nur mit Salz und einem trockenen Lappen gut ab, wäscht sie, schneidet sie in zweifingerbreite Stücke, besalzt sie und läßt sie zwei bis drei Stunden stehen. In den zum Kochen bestimmten Kessel streut man ein wenig Salz, legt eine Schicht Aalstücke, dann drei bis vier mit Kreidenelken bespickte Zwiebeln von mittlerer Größe, zwei Lorbeerblätter, eine in Scheiben geschnittene Petersilienwurzel und zwei Scheiben Sellerie heran, schichtet darüber die übrigen Aalstücke, gießt ein und einen halben Liter gutes kräftiges Braunbier und soviel Wasser hinzu, daß es mit den Fischen gleich steht, bringt sie zum Feuer, läßt sie aufkochen und schäumt sie dann gut aus.

 

Nun legt man ein viertel Pfund Butter und einige Körner englisch Gewürz heran, für einen Silbergroschen Kochpfefferkuchen zerrühre man mit etwas von der Aalbrühe und gieße es hinzu.

 

So läßt man die Fische eine Viertelstunde kochen, legt kurz, bevor man sie vom Feuer nimmt, eine in Scheiben geschnittene, gut geschälte, von allen Kernen befreite Citrone an. Beim Anrichten lege man die Citronenscheiben und die bespickten Zwiebeln auf die Aale. Die Soße läßt man noch einige Minuten aufkochen, schöpft einige Löffel davon über die Fische und gibt die anderen in einer Sauciere dazu. Man kann die Aale auch mit Karpfen oder großen Bressen kochen.

 

Loh, Johanna: Praktisches Kochbuch, enthaltend über 1600 Recepte, Elbing: Neumann-Hartmann’s Verlag 1875, 511 Seiten, S. 58


 

"Vorbereitungen zum großen Fischessen", nach einem Gemälde von Ch. Votteler, aus dem Buch Neuer Deutscher Jugendfreund - zur Unterhaltung und Belehrung für die Jugend, begründet von Franz Hoffmann im Jahre 1846, 67. Band, Leipzig: Verlag von Schmiddt & Spring ca. 1913, mehrere Abb., 576 Seiten, S. 456.