Neudeck / Ogrodzieniec / Teil 1

 von Christa Mühleisen

Zwischen Freystadt und Deutsch-Eylau liegen die Güter Neudeck und Langenau. Neudeck, das einst vom Orden als Bauerndorf gegründet worden war, hat seine erste Handfeste 1320 erhalten und gehörte zur Pfarre Langenau. Um 1700 war ein Teil der Höfe verwüstet, weil Not- und Kriegszeiten die Bauern gezwungen hatten, ihre Heimat zu verlassen. Um 1800 gab es nur noch sieben Bauernstellen in Neudeck, von denen der Gutsherr von Hindenburg sechs aufkaufte.

In einem im bischöflichen Archiv zu Regensburg aufgefundenen Vertrage vom Jahre 1130, der einen Gütertausch zwischen dem damaligen Bischof Konrad I. und Konrad von Meegelingen behandelt, wird in der Zeugenreihe auch ein Gebehardus von Hintenpurc angeführt.

Danach scheint das Geschlecht in Süddeutschland ansässig gewesen zu sein. Aber schon im Juli 1208 werden in einer von Markgraf Albrecht II. von Brandenburg unterzeichneten Urkunde die Brüder Ritter Reinher und Friedrich von Hindenburg erwähnt. Ihr Stammsitz lag im altmärkischen Kreise Osterburg; das Dorf führt noch heute den Namen Hindenburg, man nimmt an, daß sich hier auch eine markgräfliche Burg erhoben hat, eine Befestigung, die ihre Rolle in den Kämpfen gegen die Slawen gespielt hat - eine Burg der Hindin, die Hirschburg.

Später gab es noch einige Hindenburgs in Pommern, sie folgten dem Kolonisationsdrange nach Osten, um dort ihre Heimstätten zu gründen. Ihre Nachkommen gerieten erst durch den Westfälischen Frieden, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete, unter die Landeshoheit der Hohenzollern, mancherlei enge Familienbeziehungen mit alteingesessenen Geschlechtern, so jenem der Beneckendorffs, anknüpfend.

Hatte sich schon früher ein von Beneckendorff mit einer von Hindenburg vermählt, so wurde ein Jahrhundert später eine neue Verbindung zwischen den beiden Geschlechtern angeknüpft, indem der Besitzer von Alten - Klüdten bei Arnswalde, Hans Heinrich von Beneckendorff sich um 1710 mit Scholastika Katharine von Hindenburg verheiratete. Scholastika hatte noch drei Geschwister: den Bruder Otto Friedrich und die beiden Schwestern Margarete und Barbara.

Ihr Bruder Otto Friedrich war unvermählt geblieben. Unter dem Alten Fritz hatte er tapfer gefochten und sich so ausgezeichnet, so daß er den Orden "Pour le mérite" erhielt und Oberst eines Infanterie-Regiments wurde. Der Große König belohnte 1755  den treuen Offizier, der zwei Schlesische Kriege mitgemacht hatte und wegen einer schweren Verwundung, er hatte ein Bein verloren, den Abschied hatte nehmen müssen, durch die Schenkung der beiden Dörfer Limbsee und Neudeck in Ostpreußen, später im westpreußischen Kreis Rosenberg. Da erst entstand in Neudeck eine Gutshofstelle mit Wohnhaus und später ein Vorwerk, das Wolla genannt wurde und nahe der Traupeler Grenze lag.



Bild 1: Früheres Wohnhaus auf dem Familiengut Neudeck

"Ich hatte nicht mehr denn einen Stab, als ich über die Weichsel ging und nun bin ich zweier Güter Herr geworden," schrieb er kurz vor seinem am 2. Januar 1789 erfolgten Tode.  
Als der Oberst unverheiratet starb, vermachte er die Güter Neudeck und Limbsee seinem Großneffen, dem Landschaftsrat Johann Otto Gottfried von Beneckendorff (1747-1827) unter der Bedingung der Vereinigung beider Namen. Die wurde von König Friedrich Wilhelm II. genehmigt und seitdem wird bei Abkürzung des Doppelnamens die Benennung "Hindenburg" angewendet. Johann Otto Gottfried führte also seit 1789 Namen und Wappen beider Geschlechter: von Beneckendorff und v. Hindenburg. 





Bild 2: Johann Otto Gottfried von Beneckendorff und von Hindenburg  (1747- 1827),  Herr auf Keimkallen mit seiner Gemahlin Luisa Freiin zu Eulenburg,  die Urgroßeltern des Generalfeldmarschalls und Reichspräsidenten.


Der den von Beneckendorffs zugefügte Name wurde also mehr und mehr zum Rufnamen, während das Wappen der beiden Geschlechter eine Vereinigung erfuhr:



Bild Nr. 3: Das vereinigte Wappen der von Beneckendorff und von Hindenburg

Von den Beneckendorffs erhielt es den schwarzen Büffelkopf auf blauem Grunde, von den Hindenburgs eine braune Hindin (Hirschkuh) vor einem grünen Baum. Der Stier galt von Urzeit her als Sinnbild der Kraft, die Hirschkuh als jenes der Sanftmut - eine sich widersprechende und doch zutreffende Zusammenstellung für den berühmtesten Träger des Namens, der wie dies auch aus seinem mächtigen Kopfe mit der kurzen, massigen Stirn und dem granitnen Kinn spricht, von unbeugsamem Willen ist, während wiederum der offene Blick seiner blauen Augen und sein Mund von Güte des Herzens und dem Willen zum Frieden künden: "ein offener Feind, ein treuer Freund".

Während sein ältester Sohn Heinrich Wilhelm Ernst die soldatische Laufbahn einschlug, übernahm im Jahre 1800 der zweite Sohn, Otto Ludwig (1778-1855) die Neudecker Güter, die er durch äußerste Sparsamkeit in den schlechten wirtschaftlichen Jahren der Befreiungskriege zu halten vermochte. 




Bild 4: Otto Ludwig von Hindenburg  (1778-1855), königlich  preußischer Landschaftsdirektor mit seiner Gemahlin Eleonore von Brederlow,  die Großeltern des Generalfeldmarschalls.


Bild 5: Das alte Schloss Neudeck mit Park (nach einem alten Stich)

Er war damals Landschaftsdirektor und führte in Finckenstein Unterhandlungen mit Napoleon, um die Ostpreußen auferlegte Kontribution zu ermäßigen. Otto Ludwig war wohl auch der Bauherr des alten Gutshauses, das Lorck als Muster für den ostpreußischen Gutshausbau des 19. Jahrhunderts gewählt hat: einstöckiger Putzbau unter tief herabgezogenem Mansardendach mit Dreifenster-Oberstube auf beiden Fronten. Damit ist ein geräumiger und behaglicher Hauskörper gegeben, der im Lande sehr verbreitet war.



Bild 6: Das alte Schloss Neudeck

Als Otto Ludwig  am 18. Juli 1855 stirbt,, hinterlässt er die Güter seinem vierten Sohne  Albert. Ein jüngerer Bruder des Albert - Robert - ist der Vater des späteren Reichspräsidenten.  Die Güter Heiligenbeil wurden aber infolge dieser  Erbschaft verkauft und auch Limbsee musste der Not gehorchend veräußert werden.

Das Gutshaus stand auf einer Anhöhe oberhalb der Straße Freystadt - Preußisch Eylau. Es erhielt Mitte des 19. Jahrhunderts einen Anbau durch den damaligen Besitzer, den königlichen Kammerherrn und Kreisdeputierten  Albert (Hans Louis Albert) von Beneckendorff und von Hindenburg. Er heiratete im Jahre 1850 Karoline von Polenz, die Erbherrin auf Langenau und lebte fortan auch dort. Durch diese Heirat wurden beide Besitzungen vereinigt, nach 1890 aber wieder geteilt. 

Das aus dem 18. Jahrhundert stammende barocke Herrenhaus Langenau war für den 1746 gestorbenen Generalmajor Samuel von Polenz nach dem Vorbild von Finckenstein erbaut worden. Es wurde 1862-1863 in seinem Äußeren durch neugotische Formen verändert. 1902 ist Langenau vom preußischen Staat als Domäne übernommen und später zum großen Teil aufgesiedelt worden. 



Bild 7: Das Schloss Langenau

Robert (1816-1902) war das jüngste von vierzehn  Kindern des Otto Ludwig von Beneckendorff und von Hindenburg. Aus diesem Grunde durfte er nicht auf eine Ausstattung mit Grund und Boden rechnen und hatte deshalb im Jahre 1833  beim 1. Posenschen Infanterie - Regiment Nr. 18 die Offizierslaufbahn eingeschlagen.

Luise Schwickart (1807-1893), die Tochter des katholischen Generalarztes Dr. med. Karl Ludwig Schwickart  und seiner Frau Luise geb. Moennich, hatte schon als junges Mädchen im elterlichen Hause den schlanken Fahnenjunker Robert von Hindenburg kennen gelernt. Aus dieser freundschaftlich - harmlosen Bekanntschaft entwickelte sich allmählich eine gegenseitige innige Liebe. Am 17. Oktober 1845 fand in der Posener Garnisonkirche die Vermählung des jungen Paares statt.

Am 2. Oktober 1847 wurde als erstes Kind ihr Sohn Paul, der spätere Generalfeldmarschall und Reichspräsident, geboren. Als Geschwister folgten dann noch  am 24. August 1849 der zweite Sohn Otto, dem sich am 19. Dezember 1851 ein Schwesterchen Ida und am 17. Januar 1859 ein Bruder Bernhard anschlossen. Das Schicksal des Soldaten zwang die Familie von einem Ort zum anderen zu ziehen: von Posen nach Graudenz, Köln, Pinne (Provinz Posen), Glogau und Kottbus.


Bild 8: Robert von Beneckendorff und von Hindenburg (1816-1902), königlich preußischer Major und seine Gemahlin Luise geb. Schwickart (1807-1893),  die Eltern des Generalfeldmarschalls.

Nach dem Tode von Eleonore von Beneckendorff und von Hindenburg, die am 18.2.1863 ihrem Gatten Otto Ludwig, gest. am 18.7.1855, ins Grab gefolgt war und nachdem Robert nach 30 Dienstjahren am 10. Juli 1863 als Major seinen Abschied genommen hatte, zogen Robert und Luise, geb. Schwickart, in das leer gewordene Gutshaus auf Neudeck ein.


Bild 9: Familienfoto aus dem Jahre 1866, von links nach rechts: Sohn Otto, Mutter Luise, Sohn Bernhard, Vater Robert, Sohn Paul und Tochter Ida.

Als Hans Ludwig Albert von Beneckendorff und v. H. 1890 starb, wurden beide Güter wieder geteilt. Sohn Günther erbte Langenau, die Güter Neudeck und Wolla erbte seine Tochter Lina, die sich mit ihrem Vetter Otto von Beneckendorff und v. Hindenburg verheiratete, dem Bruder des Generalfeldmarschalls und Reichspräsidenten.



Bild 10: Robert von Beneckendorff  und von Hindenburg und seine Gemahlin Luise von Beneckendorff und von Hindenburg, geb. Schwickart sitzen  auf der Veranda von Gut Neudeck. Diese Aufnahme müsste etwa von 1893 sein. Das Datum auf der rechten Seite der Photographie stimmt nicht, weil Hindenburgs Mutter zu diesem Zeitpunkt schon lange tot war. 

Paul von Beneckendorff und von Hindenburg schrieb in seinen Erinnerungen:

"In Neudeck lebten zu meiner Kindheit meine Großeltern. Jetzt ruhen sie, wie auch meine Eltern und viele andere meines Namens, auf dem dortigen Friedhof.

Fast alljährlich kehrten wir bei den Großeltern, anfänglich noch unter beschwerlichen Postreisen, als Sommerbesuch ein. Nach dem Tode meiner Großeltern zogen meine Eltern 1863 nach Neudeck. Wir fanden also von da ab dort, in den uns so vertrauten Räumen, das Elternhaus.

Wo ich einst in jungen Jahren so gerne geweilt hatte, da habe ich mich später oft mit Frau und Kindern von des Lebens Arbeit ausgeruht. So ist denn Neudeck für mich die Heimat, der feste Mittelpunkt auch meiner engeren Familie geworden, dem unser ganzes Herz gehört. Wohin mich auch innerhalb des deutschen Vaterlandes mein Beruf führte, ich fühlte mich stets als Altpreuße."


Otto starb am 11. Dezember 1908 als Major in Neudeck. In der kleinen Friedhofskapelle stand bis in den Sommer 1914 hinein seine Leiche.


 Bild 11: Die alte Familiengruft in Neudeck

Erst als die russischen Kanonen von Tannenberg herüberdröhnten, wurde der Tote aus Furcht vor einem Durchbruch der Russen der Erde übergeben. Still und ernst war die Stunde, als die Erde Vater und Sohn aufnahm. Still und ernst waren die Bewohner des Ortes, die an der schlichten Beisetzung teilnahmen, deren Gedanken hinübereilten nach Tannenberg, woher der Kanonendonner kam, wo vielleicht einige der Männer, die bereits zum Kampfe ausgezogen waren, teilnahmen an dem Kampf um die liebe Heimaterde, als daheim ihr Herr, der Bruder ihres neuen Führers, aus Furcht vor den Russen zur letzten Ruhe gebettet wurde.

Schon einmal hatte Neudeck ähnliches erlebt. Als vor mehr als 100 Jahren im Jahre 1812 der Großvater Brederlow aus dem alten im Grün versteckten Haus hinausgetragen wurde, rückten gerade die Franzosen auf den Hof. Sie kamen als Verbündete, gaben dem Verstorbenen das Ehrengeleit und schossen eine Ehrensalve über das Grab.

Über die Friedhofskapelle berichtete der Langenauer Lehrer Dikow im Jahre 1932 im Heimatkalender des Kreises Rosenberg, folgendes:

"Und die Friedhofskapelle. So klein. Und doch hat auch sie ihre Geschichte. In der Mitte des Fußbodens liegt ein Wappenstein. Darunter ruht die zuletzt verstorbene Schwester des Obersten Otto Friedrich von Hindenburg. Diese "Tante Gretchen" hatte bestimmt, daß sie in Neudeck beerdigt und über ihrem Grabstein die Kapelle errichtet werden sollte. Von Limbsee aus sollte der Lehrer mit den Schulkinder singend dem Sarge vorausgehen bis an die "Paschecke", Buschecke, Grenze zwischen Neudeck und Freystadt. Dort sollte der Neudecker Lehrer mit seinen Schulkindern den Sarg empfangen und zum Friedhof gleiten. So geschah es auch.

Dafür hatte Margarete die Güter mit einer Stiftung von 500 Talern für "ewige Zeiten" belastet. Aus den Zinsen sollte der jeweilige Schulmeister von Neudeck und Limbsee jährlich 5 Taler erhalten und dafür verpflichtet sein, die kleinen Kinder des Dorfes von 5-7 Jahren 2 Stunden vor- und 2 Stunden nachmittags  frei zu informieren und sie im Beten und Christentum zu unterrichten. Auch der Prediger in Freystadt sollte 5 Taler erhalten für die Aufsicht über die Schulen in Neudeck und Limbsee.  Die "ewigen Zeiten" sind längst abgelöst. Barbara Margarete aber soll noch heute im Gutshaus zu Limbsee umgehen mit goldenen Sporen  angetan und auf einem Ziegenbock reiten."

Über den Friedhof schrieb Lehrer Dikow aus Langenau  im Heimatkalender des Kreises Rosenberg 1932:

"Die Natur hat Neudeck zu einem schönen Fleckchen Erde gemacht. In alten Zeiten war es ein Waldgut. In dem alten Park, der gleichzeitig mit dem alten Gutshause in den Jahren 1801 und 1802 angelegt wurden, herrscht die Linde vor. Bei der Neuanlage ist ein wunderschöner Durchblick durch den Wald über das Neidetal nach Osten geschaffen worden. Ein schattiger Lindenweg führt vom Park zu dem selten schön auf einer Anhöhe gelegenen Friedhof. Auch hier bieten alte Linden tiefen Schatten. Man hat von hier einen herrlichen Blick über das stille Dorf nach Freystadt und nach Langenau. Leise klingen die Abendglocken von dort herüber. Die alten Grabsteine reden von vergangenen Jahrhunderten und von alten stolzen Adelsgeschlechtern. Zwei weiße Marmorkreuze zieren die Stelle, die dem Reichspräsidenten besonders heilig ist. Da ruhen im Schatten der alten Linden die Eltern, welche hier in Neudeck ihren Lebensabend beschlossen haben."



Bild 12: Die Gräber von Luise und Robert von Beneckendorff und von Hindenburg in Neudeck



Bild 13: Diese patriotische Hindenburgkarte wurde am 3. Juni 1915 geschrieben. Sie ist von dem sächsischen Maler Alfred Mailick (1869-1946) und wurde links unten signiert.





Bild 14: Diese Ansichtskarte mit dem Geburtshaus in Posen und dem alten Gutshaus in Neudeck wurde 1916 zum 50-jährigen Militär-Jubiläum des  Paul von Beneckendorff und von Hindenburg herausgebracht. Links sieht man Hindenburg als "Sekondelieutenant" im 3. Garderegiment zu Fuß und rechts als Generalfeldmarschall nach den gewonnenen Schlachten um Ostpreußen. Die Aufnahme des Gutshauses in obiger Karte ist aber einige Jahre älter.



Bild 15: Diese Ansichtskarte wurde am 15.6.1912 in Faulen geschrieben und in Rosenberg gestempelt. Hier ist das alte Gutshaus nach dem 1. Umbau zu sehen. Man hat im 1. Stock vier Dachgauben eingesetzt und die Fenster beim Balkon vergrößert. Oben sieht man die Auffahrtseite und unten die Gartenseite.



Bild 16: Schloss Langenau (4.10.1915)

Die Karte wurde von Ida von Beneckendorff u. von Hindenburg an eine Baronin von Donner geschrieben.



Bild 17: Hier ist das alte Gutshaus Neudeck zu sehen. Die Dame davor ist Lina von Beneckendorff und von Hindenburg. In der Zwischenzeit wurde das Gutshaus weiter ausgebaut. Es hat jetzt 6 Dachgauben im 1. Stockwerk.

Mit dem Tode des Großvaters Otto Ludwig war eigentlich das Anrecht des Reichspräsidenten auf Neudeck erloschen, da ja nicht sein Vater Robert, sondern ein Onkel das Gut geerbt hatte. Die letzte Besitzerin von Neudeck, die Witwe Lina von Beneckendorff und von Hindenburg, musste das Gut leider aus finanziellen Gründen  1926  verkaufen. Es befand sich nun im Besitz einer Bank. Im selben Jahr wurde Neudeck vom "Hindenburgdank" angekauft. Diese Vereinigung von Frontsoldaten des Kyffhäuser - Bundes und des Stahlhelms, sowie insbesondere von Mitgliedern des Reichsverbandes der deutschen Industrie, brachte die Mittel auf, die es dem Kammerherrn Elard von Oldenburg - Januschau, einem Freund Paul von Hindenburgs ermöglichten, den alten Familienbesitz der Hindenburgs zu erwerben und dem damaligen Reichspräsidenten und  Generalfeldmarschall  zum 80. Geburtstag , am 2. Oktober 1927, zu schenken.

Es war der späte Dank dafür, daß Hindenburg im  Ersten Weltkrieg die ostpreußische Heimat durch den Sieg von Tannenberg und die Schlacht an den Masurischen Seen vor den Russen zu schützen vermocht hatte. Hindenburg, der seit 1925 Reichspräsident war, errichtete 1928 an der Stelle des alten Gutshauses seines Großvaters den Neubau des Herrenhauses im barocken Stil. Für seine Cousine und Schwägerin Lina wurde eine schöne Villa in Groß Babenz gebaut. Sie konnte leider nicht mehr darin wohnen, weil sie noch vor dem Einzug in ihr neues Zuhause, auf Neudeck gestorben ist.


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