Dörfer - Teil 1
Gr.
Babenz / Babiety Wielkie
Gr. Bellschwitz /
Baloszyce Die Gemeinde Groß Bellschwitz hatte vor dem 2. Weltkrieg 517 Einwohner. Das
Dorf liegt 5 km südwestlich von Rosenberg. - Bohle, Hans-Joachim:
"Das kleine Reiselexikon".
Anfang
des 14. Jahrhunderts gehörte das Gut Bellschwitz im Kreis Rosenberg dem
Domkapitel von Pomesanien. Im 16. Jahrhundert, zur Reformationszeit, trat der
Bischof von Polenz zum neuen Glauben über und verzichtete auf seine weltliche
Herrschaft. Herzog Albrecht schenkte ihm damals Bellschwitz und angrenzende
Güter, die die von Polenz bis 1683 behielten. In diesem Jahr ging Bellschwitz
durch Erbschaft an Balthasar Bernhardt von Brünneck und vererbte sich nun in
dieser Familie bis 1945 fort. Das aus dem 18.
Jahrhundert stammende Herrenhaus wurde von ihm 1850 im Tudorstil nach Plänen
des Baurates Runge umgebaut. Das Vorbild zu diesem Bau mit Ecktürmchen und
Zinnenkranz war Schloss Babelsberg. Bonin / Zazdrosc
Charlottenwerder / Redaki
Conradswalde / Podlasek
Unten ist ein Panorama des Dorfes zu sehen, links
oben das Gasthaus von Paul Morlok und daneben die katholische Schule.
Zu beiden
Seiten der Landstraße Neumark - Bischofswerder - Graudenz erstreckte
sich westlich von Bischofswerder der Amtsbezirk Stangenwalde. Er umschloss
die Gemeinden Stangenwalde und Conradswalde. Conradswalde hatte zwei
Gasthäuser mit Lebensmittelhandlungen. Die letzten Inhaber waren die
Witwe Marta Morlok und Karl Kalwa. Beide Gasthäuser errichteten 1908
einen Saal.
Links unten ist die katholische Schule abgebildet, darüber das
Gasthaus von Fritz Gallei, rechts oben die evangelische Schule und
rechts unten die Dampfmolkerei.
Der Molkereibesitzer Carl Hentschel
in Conradswalde ist mehrfach mit Butterpreisen ausgezeichnet worden. In
einem Messejahr sollte er in Frankfurt/ Oder seinen Preis persönlich
ausgehändigt bekommen. Er nahm aber aus Zeitmangel und Sparsamkeit davon
Abstand. Für ihn war seine Welt auch ohne Plakette in Conradswalde
"in Butter". Jeder Eingeweihte weiß, dass Carl Hentschel
als Bürgermeister von Conradswalde zusammen mit Herrn Landrat Dr.
Friedensburg für die Abstimmung des Dorfes so lange stritt, bis nach
zweimaliger Stimmabgabe seine Bewohner Deutsche waren. Das Foto vom großelterlichen Haus (u. Geburtshaus)
von Frau Hentschel ist gleichzeitig auch die letzte Aufnahme, die dort
gemacht wurde. 11.
Conradswalde - Gasthaus Emil Schmautz und Zollamt an der deutsch-poln. Grenze.
Daulen / Dol
13. Landjahrlager Emilienhof Erst nach 1813, besonders begünstigt auch durch die
Stein-Hardenberg'schen Reformen, entstanden auf der Rosenberger Feldmark
die sogenannten "Abbauten". Bis in die Neuzeit hinein warn es
etwa 35 dieser Bauernhöfe. Vier von ihnen kann man als Großbauernhöfe
bezeichnen: 1. Adolshof, 2. Emilienhof, 3. Rosenhain und 4. Karlswalde.
Gr.
Falkenau / Falknowo
Finckenstein / Kamieniec
Die
Kirche, die Ortschaft und das Schloss sind in Finckenstein einheitlich
durch den tatkräftigen Bauherrn Albrecht Conrad Graf Finck von
Finckenstein gebaut worden. In allen
Bauwerken wurde die gleiche, klare Architektur geschaffen, deren
Grundakkord aus roten Mauerflächen in Putzbau bestand, durch ein Gerüst
von hellgelben Kanten, Tür- und Fensterumrahmungen, Gurtbändern und
Dachgesimsen abgesetzt. Der ausdrucksvolle Form- und Farbenzusammenklang
hob Finckenstein vor vielen anderen Ortschaften hervor.
Zu den Nebenbetrieben der Landwirtschaft gehörte
auch seit der Gründung des Besitzes die Brauerei (Finckensteiner
Schwanenbräu), deren Hauptprodukt das Einfach- oder Brauerbier
(obergärig) war, das in nicht unbedeutenden Mengen in den Städten
Rosenberg, Riesenburg, Freystadt, Christburg und Saalfeld (Ostpr.) sowie
in den umliegenden Dörfern abgesetzt wurde. Um 1920 kam es zur Stillegung
dieses Betriebes.
Lorck, Carl E. L. von: "Schloß Finckenstein", Frankfurt a. Main: Verlag Wolfgang Weidlich 1966, viele Abb., 224 Seiten, Abb. S. 154.
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