Hansestadt Elbing -Teil
5a - von Christa Mühleisen zur Verfügung gestellt 08.06.04
Die Handlung und
Konditorei "Rodolpho Mauritio et Comp." - später "Conditorei
Maurizio & Co." firmierend, hatte der aus dem Dorfe Vicosoprano im
Kreise Bregaglia des Kantons Graubünden stammende und in Elbing
eingewanderte Konditor Rodolfo Mauritio, mit geldlicher Unterstützung
zweier älterer Brüder Johannes und Bartholomäus und des jüngeren
Bruders Jacob, im Jahre 1801 begründet. Nach dem Tode von Rodolpho
übernahmen die Söhne seiner Brüder das Geschäft.
Auf der Rückseite der Karte steht: Liebe
Klara! Endlich sollst Du mal wieder etwas von mir hören. Ich bin auf
Großfahrt in Ostpreußen. Jetzt sind wir auf dem Schiff von Elbing nach
Osterode. Wir wollen noch nach Tannenberg, Marienburg und Danzig. Hier
haben wir neulich Eis gegessen und Kaffee getrunken. Das können wir uns
nicht oft leisten. Herzliche Grüße von Deiner Ilse.
Das Café "Vaterland"
(Pächter 1939 war Franz Both) lag auf der Ostseite des Alten Marktes
zwischen Fleischer- und Heilig-Geist-Straße und hatte die Hausnummer
40. In diesem Block befanden sich auch die Konditorei von Joseph Grohs
und die "Tonlichtspiele", die unter alten Elbingern heute noch
"Flohkiste" genannt wird.
Im
Jahre 1820 war der Gasthof "Goldener Stern", Am Wasser Nr.
2055 (später Am Elbing Nr. 12) im Besitz von Karoline Waga, 1822 von
der Witwe Hänsel und gegen Ende der Biedermeier-Zeit hieß die Wirtin
Louise Christophe. Das Gasthaus befand sich direkt an der Lege-Brücke.
Im Hintergrund ist der Westgiebel der evangelischen Kirche St. Marien zu sehen.
Die Konditorei Otto Koppenhagen am
Mühlendamm war nicht nur das Trefflokal der Mitglieder des Elbinger
Schwimmvereins (EVS), sondern mit der Gartenwirtschaft, fast im Zentrum
der Stadt gelegen, ein beliebter Anziehungspunkt für Jung und Alt.
10. Sanssouci, Inhaber H. Schirmacher (11.9.1916) Zu den Ausflugslokalen, die
innerhalb des Stadtgebietes lagen und zu Fuß oder mit der Straßenbahn
zu erreichen waren, gehörte auch das an der Ecke Wittenfelderstraße /
Thumbergweg gelegene "Sanssouci" (Sorgenfrei), direkt an der
Endstation der Straßenbahnlinie 3 gelegen.
Das neben dem Waldschlößchen gelegene Café (frühere
Forsthaus) Stolzenmorgen, das vor dem Krieg noch ausgebaut wurde, konnte
man ebenfalls mit der "Elektrischen" oder auf Schusters Rappen
erreichen . Heute
wird es zweckentfremdet von den Polen als Kindergarten genutzt. Später
gab es noch ein zweites Café Stolzenmorgen am Erich-Koch-Platz (siehe
Ansichtskarte), das demselben Besitzer gehörte.
Anspruchsvoller als
in anderen Landgasthöfen ging es schon bei Weberstädt, später bei der
Witwe Kern in "Dambitzen" (oder "Dambitz") zu, einem
ebenfalls sehr alten und beliebten Vergnügungsort, wo im Sommer
mehrmals Konzerte und "Lustfeuerwerke" stattfanden und wo man
die berühmten "Dambitzer Kirschtörtchen" und die noch
berühmteren hier gebackenen "Hamburger Kuchen" verspeisen
konnte. Auch befand sich dort ein besonderer Tanzsaal für
Handwerksgesellen und Dienstboten.
13. Etablissement Englisch Brunnen bei Elbing (18.5.1914) Der
kleine, nur 5½ Morgen umfassende "Freye Bürgerhof Englisch
Brunnen" diente in den zwanziger und dreißiger Jahren des 19.
Jahrhunderts gewissermaßen als Ausflugsort, obgleich hier noch keine
Gastwirtschaft bestand. Man war genügsam und labte sich an der auf dem
Gehöft liegenden berühmten Quelle, zu der - auf Grund des alten
Privilegs vom 27. Januar 1642, - die Besitzerin: J. L. Rogge Wittwe geb.
Hennings einen für Jedermann freien Gang zum Füllen von Fässern und
Gefäßen offen lassen mußte. Satori-Neujmann, Bruno Th.: Elbing im Biedermeier und Vormärz. Ernstes
und Heiteres aus der Guten Alten Zeit (1818-1848). Elbing: Verlag Léon
Saunier's Buchhandlung 1933, einige Abb., 270 Seiten, Text S. 244, 245.
"Als noch unweit der heutigen (1930) Eisenbahnbrücke die Nogat in
die Fischau mündete, konnte man zu Schiff von Elbing nach den
Nogat-Weichsel-Städten und von diesen nach Elbing ohne großen Umweg
gelangen. Diese Verbindung war im Jahre 1483 durch Abdämmung der Nogat
aufgehoben worden. Das empfanden die Elbinger schon wenige Jahre darauf
als sehr schmerzlich, und sie sannen nach, wie die beiden Flüsse wieder
durch einen schiffbaren Wasserlauf verbunden werden könnten. In jeder
Zeit teilte sich der Elbing vor dem Bürgerpfeil in zwei Arme. Der
rechte Arm hieß der alte Elbing, der linke der Kraffohl oder
Poggenpfuhl. Dieser floß über den Herrenpfeil und vereinigte sich kurz
vor der Mündung mit dem andern Arm. 15. Die Kraffohlschleuse und das Gasthaus Schmidt
(2.7.1905), eine Karte mit Jugendstil- ornamenten
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