in historischen Ansichtskarten
Kahlberg, Frisches Haff und Frische Nehrung
- Teil 4
Krynica Morska, Zulew Wislany i Mierzeja Wislana -
4
von Christa Mühleisen
1.
Anzeige aus der Kahlberger Woche vom 15.5.1926
2. Segelboote an der Aktien-Mole
3. Hotel "Zum Schwarzen Walfisch" (Inhaber Gerhard Reimer)
an der Aktien-Mole
Diese Karte wurde am 20.7.1900 von Clara Delion an ihre Freundin Marie
(Miekchen)
Gädtke nach Leipzig geschrieben.
Das Hotel Zum Schwarzen Walfisch wurde 1937 von der Molkerei Schroeter
gekauft und darin eine Milchgaststätte eingerichtet. Von der Südseite hat
man einen Blick auf die Aktien-Mole, an der die Kahlbergdampfer der Reederei
Schichau "Möwe" und "Tolkemit", Dampfer aus Danzig und
Königsberg, sowie Segelboote anlegten. Das Gebäude hat den Krieg überstanden,
aber die schöne Veranda gibt es leider nicht mehr. Das kleine Häuschen auf
der rechten Seite ist ein Kiosk, an dem man Schiffskarten kaufen konnte.
4.
Partie am Hotel Zum Schwarzen Walfisch (13.6.1928)
5.
Pensionat Grübnau - unter den Ornamenten steht: Pensionat Grünbaum
6.
In
der Kaddigschweiz bei Liep
Wer
das Liebliche der Landschaft bevorzugt, der wendet seine Schritte der
"Kaddig-Schweiz" zu, diesem Gewirr von Hügeln und Tälern, mit
dem leuchtenden Untergrund von Blaubeer- und Preiselbeergrün, von
üppigen Farren und gespensterhaft geformten Wacholderbüschen. Sie
werden in Ost- und Westpreußen "Kaddig" genannt und
wachsen zypressenartig unter hochstämmigen, sich im Winde wiegenden
und raunenden, mächtigen Kiefern. Kaddig ist auch der Machandelbaum des
Märchens. In dieser Gegend findet man auch Schutz vor den heftigsten
Stürmen, ob sie vom Meere herüberbrausen, oder von Süden kommend über
das Haff streichen.
7. Diese Karte ist aus der Zeit vor 1905. Sie zeigt eine kuriose Dünenformation,
das sogenannte "Kamel." Sie wird so genannt, weil sie die
Form eines liegenden Kamels hat.
1926 war die höchste Erhebung der Nehrungsdünen kaum noch ersteigbar und
der Kiefernbestand, der sich im Lauf der Jahre entwickelt hatte, war
so hoch gewachsen, dass die Bäume den Ausblick hemmten. Deshalb hat man
eine hölzerne Kanzel auf der Höhe des Kamels errichtet und den Aufstieg
durch Anlage von Treppen und Wegen wieder benutzbar gemacht. Von dieser
Aussichtskanzel des Kamels sieht man bis Frauenburg, dem Sitz des Bischofs
von Ermland und Stadt des Copernicus und nach Cadinen, der Sommerresidenz
des Kaisers Wilhelm II.
Die Kahlberger Woche. Amtlicher Anzeiger der Badeverwaltung, Wochenblatt für
das Seebad. Kahlberg-Liep, 15.Mai 1927, 2. Jahrgang, Nr. 1.
Zickhardt, Wilhelm, Kurdirektor: "Seebad Kahlberg. Die Krone der
Frischen Nehrung" in den Ostdeutschen Monatsheften, hrsg. von Carl
Lange, Oliva bei Danzig April 1927, Sonderheft Elbing - Kahlberg.
8.
Ausblick vom Kamel, der höchsten Düne Kahlbergs, mit 50 m Höhe
9. Strandhalle (21.7.1915)
10. Kahlberger Woche Nr. 4, 1. Jahrgang vom 5. Juni 1926
11.
Innenaufnahme der Strandhalle (Inhaber H. Schmeer)
12. Kinder am Strand (20.5.1913)
13.
Am Seestrand
Über Alt-Kahlberger Vergnügungen wurde von Dr. med. Fleischer in der Kahlberger Woche Nr. 9, 2. Jahrgang
vom 9. Juli 1927 folgendes berichtet:
"In jeder Saison werden von
der Badeverwaltung 8 Konzerte und vier Bälle veranstaltet, die von den
Badegästen gratis besucht werden dürfen. Da überhaupt in den Seebädern
neben den Kranken sich auch noch viel mehr Gesunde aufhalten, so sind da
namentlich die Bälle immer sehr zahlreich besucht und da eine steife
Etiquette nicht beobachtet zu werden pflegt, so geht es dort immer sehr
gemütlich her, zumal wenn sich Sonnabends die tanzlustigen Herren von
Elbing zahlreich einstellen. Die Bäderverwaltung unternimmt ferner jede
Woche ein auch zweimal Spazierfahrten mit dem Dampfschiff nach den
beliebtesten Orten der Umgegend. So wird unter allgemeinem Frohsinn nach
Cadinen, Frauenburg, Reimannsfelde, Tiegenhof, usw.
gefahren. Das Passagiergeld
beträgt für eine solche Spazierfahrt für eine Person 10 Silbergroschen.
Fast täglich werden gemeinschaftliche Spaziergänge von den Badegästen
selbst unternommen. Da geht man nach Pröbbernau, Liep, Erdbeerberg, Kamel,
Steinerwiese usw."
14.
Abendstimmung vor der Strandhalle (5.9.1913)
Auch die Wege durch die duftenden Fichten- und Kiefernwälder und entlang
der rauschenden Ostsee waren in den Abendstunden gut besucht. Der linke
Rand der Strandpromenade zur Strandhalle war besät mit
Blaubeersträuchern, in denen sich Tausende von Glühwürmchen aufhielten
und am Abend ihr Lämpchen strahlen ließen. Wenn man eines fing, machte
es sofort wieder sein Lämpchen aus.
Klang, Arno: "Ich erinnere mich" im Pangritz Kurier Nr. 2,
Juni
1999.
15.
Prägekarte mit Fischermädchen und Strandhalle (21.02.1905)
16.
Litho um 1900
Links sieht man das Hotel "Zum
schwarzen Walfisch", oben die Bellevue-Strasse und in der Mitte
eine Fischverkäuferin (aus der Sammlung von Pawel Cwik, Elblag).
17.
Bademode von anno dazumal
Die Zahlen der Badegäste haben
sich folgendermaßen entwickelt:
1834 kamen
365 Badegäste 1857 kamen
814 Badegäste 1903 kamen
2132 Badegäste 1913
kamen 4998 Badegäste 1934 kamen
8500 Badegäste 1938 kamen 11000
Badegäste 1939 kamen 12000
Badegäste
Ab 1920 war das Bad im Besitz der Stadt Elbing
Dobers,
Klaus: Ostseebad Kahlberg Frische Nehrung, Elbinger Hefte Nr. 37,
Münster: Truso-Verlag 1985, 152 Seiten, Text .S. 52, 53.
18. Eine
humorvolle Erklärung der Gezeiten am Badestrand von Kahlberg (24.6.1918)
Teil 5 oder Index
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