Cadinen -Teil
2 Die
folgenden 11 Bildtafeln mit privaten Fotos der kaiserlichen Familie
sind aus dem Buch "Cadinen - Sommeraufenthalt der deutschen
Kaiserfamilie," hrsg. von Ottomar von Anschütz aus dem Jahre 1903
entnommen. Die Kaiserin Auguste Victoria ließ dieses Buch zugunsten der
Opfer der Hochwasserkatastrophe in Schlesien und Posen vom Juli
desselben Jahres veröffentlichen und hat es mit einer persönlichen
Widmung versehen.
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31: Augusta
Victoria, Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen (geb. in Dolzig,
Kreis Sorau, am 22.10.1858, gestorben in Haus Doorn, Niederlande, am
11.4.1921), Tochter des Herzogs Friedrich von
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg und der Herzogin Adelheid,
einer geb. Prinzessin von Hohenlohe-Langenburg. Sie war seit 1881 mit dem
späteren Kaiser Wilhelm II. vermählt. Bild
32: Auf
dem linken Bild ist Prinz Eitel Friedrich zu sehen, unten die Prinzen
Oscar und August Wilhelm und auf dem rechten Bild Prinz Adalbert. Oben
fährt die Kaiserin in ihrer Kutsche.
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34: Auf
dem linken Foto sieht man die Kaiserin beim Kinderfest und auf den
beiden anderen Fotos die neue Schule in Cadinen. Die alte Schule
war von 1842 bis 1902 auf Anordnung von Eduard Birkner im Querflügel
des Klosters untergebracht. 1901 ordnete der Kaiser den Bau eines neuen
Schulhauses an, der am 8. Oktober 1902 im Beisein des Kaisers eingeweiht
wurde. Bild
35: Die
Hauskapelle Wenn die Kaiserliche Familie am Sonntag ihren
Gottesdienst halten wollte, so hatte sie eine kleine Anhöhe zu
ersteigen, auf deren Gipfel die Hauskapelle stand. Von hier schaute der
Blick weit hinaus ins Land bis über das Haff hin.
Die hügelige Bodengestaltung in
einer sonst flachen Gegend ist auf die gewaltigen Tonlager
zurückzuführen, die sich längs der Küste des Haffes bis zum Samlande
hin erstrecken. Diese Tonlager waren für die dortige Bevölkerung die
Quelle einer großen Industrie. Ziegelei reihte sich an Ziegelei fast in
der halben Ausdehnung der Haffküste. Auch zu Cadinen gehörte eine
solche. Im Jahre 1899 ließ Wilhelm eine
moderne Dampfziegelei errichten.
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38: Arbeiter- und Krankenhaus. Eigentlich handelt es
sich hauptsächlich um ein Altersheim für die auf dem Gut beschäftigen
Menschen und ihre Familien und um eine kleine Krankenstation, die von
einer Diakonisse betreut wurde. In Cadinen gab es keinen Arzt. Wenn doch
einer benötigt wurde, musste der Arzt aus Tolkemit kommen.
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39: Klosterruine und Tausendjährige
Eiche Das
Cadiner Kloster ist durch den Grafen Johann Theodor Dietrich von
Schlieben, der vom Protestantismus zum Katholizismus übergetreten war,
begründet worden. 1683 erfolgte die Einweihung. Der Stifter stattete
das dem Franziskanerorden überwiesene Kloster mit einigem Besitz aus.
Die hölzernen Gebäude wurden in den Jahren 1745-49 durch den damaligen
Besitzer Cadinens, den Grafen Dombski, in solche von starkem Mauerwerk
umgewandelt. 1749 wurde das massive Kloster eingeweiht. Der
Staat wusste mit den leeren Klostergebäuden nichts Rechtes anzufangen.
Daher verkaufte er sie 1840 an Eduard Birkner, den Besitzer Cadinens
für 2000 Taler. Dieser hatte schon den bescheidenen Grundbesitz des
Klosters vorher erworben. 1842 legte der Gutsherr die Dorfschule in
den Querflügel des Klosters. Allmählich verfielen die übrigen
Klostergebäude, eins nach dem andern wurde abgetragen und die Ziegel
wurden für Gutsbauten verwendet. Zuletzt wurde 1889 die Kirche
abgebrochen, um die verbrannten Wirtschaftsgebäude in Kickelhof wieder
aufzubauen. Nur die Ringmauern der Kirche blieben stehen und der
Querflügel des Klosters wurde um 1920 noch von Gutsleuten bewohnt.
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40: Prinz Joachim und Prinzessin Victoria Luise Bild
41: Abreise der Kaiserlichen Familie
mit dem Hofzug Copyright Christa Mühleisen |