Westpreußen in alten Künstlerkarten
von Christa Mühleisen zur Verfügung gestellt

Elbinger Künstlerkarten

I. Radierungen



1. Radierung - Enge Gasse 

Die Enge Gasse ist ein Verbindungsgang (Kirchensteig) zwischen den drei Kirchen der Altstadt. Sie sollte aber wohl auch eine sichere und gedeckte Zugangsstraße zur Stadtmauer sein.

Grundmann, Friedrich: Elbinger Heimatbuch. Geschichte und 
Geschichten vom Elbingfluß, überarbeitet. von H.-J. Schuch
Elbinger Hefte Nr. 45, Münster: Truso-Verlag 1999, viele Abb.,
160 Seiten, Text S. 20.

 




2. Radierung - Heilig-Geist-Hospital

Auf dieser Radierung sieht man auf der linken Seite die Heilig-Geist-Kirche und rechts den ersten Innenhof des Heilig-Geist-Hospitals.
Das Heilig-Geist-Hospital, das älteste und reichste der Elbinger Hospitäler, wurde 1242 vom Deutschen Ritterorden als Hospital für Reisende, Arme und Kranke errichtet und 1457 vom König von Polen der Stadt überwiesen. Zuwendungen der Ordenshochmeister und der Bürger mehrten seinen Besitz. In seinen altehrwürdigen Gebäuden fanden 50 Personen christlichen Glaubens eine Freistätte. Über die Grenze seiner Baulichkeiten hinaus spendete das Hospital seinen Segen an einzelne Bedürftige, an das Wohlfahrtsamt und an öffentliche Lehranstalten. Reichten die Mittel aus, so konnten auch an Witwen und Waisen von Magistratsbeamten, Geistlichen und Lehrern laufende Renten gezahlt werden.
 

Lockemann, Theodor: Elbing. Deutschlands Städtebau, hrsgg. v. Magistrat
von Elbing, Berlin-Halensee: DARI-Verlag 1926, viele Abb., 200 Seiten, S. 90+91.


 


3. Radierung - Marienkirche

Sankt Marien an der Kürschnerstraße, ehemalige Kirche des Dominikanerklosters, ist im 13. und 14. Jahrhundert erbaut worden. Sie gehörte mit ihrem reichen Sterngewölbe und ihrem ansehnlichen bildnerischen Schmuck zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Stadt. Unmittelbar in Zusammenhang mit der Kirche ist der Klosterhof zu erwähnen, der im Norden, Westen und Süden von altertümlichen Gebäuden umgeben ist. Die Marienkirche wurde nach der Reformation und der Übergabe des Klosters an den Rat 1542 die evangelische Hauptkirche der Stadt.

Pudor, Carl: Die Stadt Elbing und ihre Umgebung, hrsgg. vom Verein zur Hebung
des Fremdenverkehrs, Elbing: E. Wernichs Buchdruckerei, 96 Abb., 2 Karten,
219 Seiten, Reprint von 1910, Leer: Verlag Gerhard Rautenberg 1989, S. 44.
Schuch, Hans-Jürgen: Elbing in alten Ansichtskarten, Würzburg: Flechsig-Verlag
1988, 95 Seiten, S. 67.

 


4. Radierung - Nikolaikirche.

Die katholische Kirche zu St. Nikolai war dem heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer, geweiht. Der Bau ist vermutlich bald nach Gründung der Stadt in Angriff genommen, aber nur langsam fortgeschritten und erst gegen Ende des 13.  Jahrhunderts vollendet worden. Am 26. April 1777 wurde durch Blitzschlag der  über 100 m hohe Turm der Kirche und das Dach, sowie das prächtige Gewölbe derart zerstört, daß das Mauerwerk sogar um 6 m und der Turm bis auf den Unterbau abgetragen und das Gewölbe abgebrochen werden mußte. Wegen fehlender Geldmittel wurde einstweilen  von der Erneuerung des Turmes Abstand genommen und das Gewölbe durch eine gewöhnliche Balkendecke ersetzt. Statt der früheren drei Dächer wurde aus Kostenersparnis nur ein Dach (Walmdach) errichtet.

Nach fast 130 Jahren konnte der Grundstein zu einem neuen Turmbau gelegt werden, der nach dem Plane des Kreisbauinspektors Neuhaus unter Oberleitung des Kreisbauinspektors Michaelis ausgeführt wurde. Lange hat es gedauert, bis die Kirchengemeinde die erforderlichen Mittel angesammelt hatte, um den geplanten Bau beginnen zu können. Die feierliche Grundsteinlegung fand am 24.10.1906 statt. Der neue Turm, dessen Kosten auf 200 000 Mark veranschlagt wurden, sollte eine Höhe von 90 m erhalten und die anderen Türme der Stadt weit überragen
.


Pudor, Carl: Die Stadt Elbing und ihre Umgebung, hrsgg. vom Verein zur Hebung
des Fremdenverkehrs, Elbing: E. Wernichs Buchdruckerei, 96 Abb., 2 Karten,
219 Seiten, Reprint von 1910, Leer: Verlag Gerhard Rautenberg 1989, S. 47+48.

 

 

II. Steinzeichnungen


1. Steinzeichnung - Markttor

Die Stadtmauer mit ihren Toren und Türmen, Wall und Graben, dem äußeren Befestigungsring und den Bastionen ließ Friedrich der Große schleifen.

Das einzige Denkmal der alten Stadtherrlichkeit ist das 1319 erbaute Markttor mit einem barocken Glockentürmchen von 1755. Der quadratische Torturm, ein schlichter gotischer Ziegelbau, war das innere Tor in der Stadtmauer, vor dem jenseits des inneren Grabens im Zuge des Walles noch ein großes Außentor lag.


Kownatzki, Hermann: Brückenkopf Elbing. Elbing: Preußenverlag 1936, ein. Abb.,



2. Steinzeichnung - Rathaus

Nachdem durch den Brand des grünen Turmes der St.- Nikolaikirche 1777 auch das Altstädtische Rathaus in Flammen aufgegangen war, baute man 1779 bis 1782 an der Südseite des Neuen Marktes auf eingerammten Eichenpfählen ein neues Gebäude, das bis 1891 gestanden hat. An seiner Stelle wurde in den Jahren 1891-1894 in deutschem Renaissancestil das hier abgebildete Neue Rathaus gebaut. Da für die Verwaltung der immer mehr anwachsenden Stadt das Rathaus mit seinen Räumen bald nicht mehr ausreichte, hat man andere Gebäude in der Nähe zu Verwaltungszwecken erworben und eingerichtet. Um der Raumnot schließlich abzuhelfen, wurde 1928 eine "Rathauserweiterung mit Passagebau" beschlossen und zusammen mit dem Polizeipräsidium errichtet. Dieser Anbau konnte 1930 bezogen werden, reichte jedoch ab etwa 1939 nicht mehr aus, weil die Verwaltung der immer größer werdenden Stadt wuchs.
 
Grundmann, Friedrich: Elbinger Heimatbuch. Geschichte und Geschichten vom Elbingfluß,
überarbeitet. von H.- J. Schuch Elbinger Hefte Nr. 45, Münster: Truso -Verlag 1999,
viele Abb., 160 Seiten, Text S. 85+86. 




3. Steinzeichnung - Spieringstraße mit Kamelhaus

Die Spieringstraße wurde nach dem reichen Kaufmann Isaak Spiering benannt, der um 1650 in dieser Straße wohnte. Hier sah man am besten das Straßenbild einer mittelalterlichen Handelsstadt. Die meisten hohen Häuser hatte man um Platz zu sparen, mit dem Giebel zur Straße gebaut. Die unteren Räume dienten früher als Wohnungen, die oberen Stockwerke als Getreideschüttungen und Vorratsräume für Handelswaren.


Im Jahre 1651 entstand das Kamelhaus in der Spieringstraße Nr. 30, für dessen Bau der Besitzer Heinrich Zamehl die Klinker aus Holland bezog.

Carstenn, Edward: Geschichte der Hansestadt Elbing. Elbing: Verlag von
Leon Sauniers Buchhandlung, mehrere Abb., 539 Seiten, S. 386+387.
Grundmann, Friedrich: Elbinger Heimatbuch. Geschichte und Geschichten
vom Elbingfluß, überarbeitet. von H.-J. Schuch ,Elbinger Hefte Nr. 45,
Münster: Truso-Verlag 1999, viele Abb.,160 Seiten, Text S. 27.

 




4. Steinzeichnung - Marienkirche

Westgiebel der zweischiffigen, gotischen Hallenseite

 


 

5. Steinzeichnung - Kürschnerstraße mit Marienkirche und Eingang zum Klosterhof

 

 

 

6. Steinzeichnung -  Hof im Heilig-Geist-Hospital

Interessant sind die alten Hospitalshäuser, welche mit zwei Höfen in einem Viereck aus Fachwerk gebaut sind und aus dem 17. Jahrhundert herrühren

 

 


7. Steinzeichnung - Rathaus mit Balk-Brunnen

Das Hermann-Balk- Denkmal, das auf einem Zierbrunnen steht, ist auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz vor dem Rathaus errichtet worden. Das Kunstwerk wurde aus den Nachlässen der Elbinger Kaufleute Silber und Lehmann finanziert und vom Bildhauer Magnussen hergestellt. Es wurde am 13. Sept.  1908 enthüllt.

 

 

8. Steinzeichnung - Kramerzunfthaus in der Wilhelmstraße

Das Haus des Verkehrsvereins in der Wilhelmstraße 29 (früher Kramerzunfthaus), in dem sich das Carl-Pudor-Museum befand , stammt aus dem 17. Jahrhundert (1624). Es ist mit reichem Schmuck von Vasen und Erkern verziert, auch in der Mauerstraße (linke Seite). Die Fenster sind mit Korbbogenblenden umrahmt. Das Nebenhaus ist in ähnlichem Stil erbaut.
 
Grundmann, Friedrich: Elbinger Heimatbuch. Geschichte und 
Geschichten vom Elbingfluß, überarbeitet. von H.-J. Schuch
Elbinger Hefte Nr. 45, Münster: Truso-Verlag 1999, viele Abb.,
160 Seiten, Text S. 40.

 

III. Aquarelle


1.  Dies ist ein Originalaquarell eines polnischen Künstlers nach einer historischen Postkartenvorlage. Es wurde etwa um 1980 gemalt.
Man sieht einen Blick auf das Hermann-Balk-Ufer und die Nikolaikirche.


 

2. Hier sieht man auch ein Originalaquarell eines polnischen Künstlers etwa von 1980. Es zeigt die Kornspeicher.

 

IV. Raphael Tuck & Sons aus der "Oilette" - Serie



1. Am Fischmarkt


Auf dem Fischmarkt am rechten Elbingufer gab es nicht nur  alle Arten von Fisch, sondern auch Gemüse und andere Lebensmittel, die hauptsächlich zu Wasser nach Elbing gelangten. Der Teil zwischen der Hohen Brücke und der Lege Brücke hieß früher Fischbrücke. Hier boten u.a. die Kahlberger Fischer ihren Fang zum Kauf an.

 

 

 

2. Blick von der Fischerstraße auf die St. Nikolaikirche

 






3. Das Rathaus am Friedrich-Wilhelm-Platz

 






4. Westgiebel der Marienkirche