Westpreußische Kirchen  - zusammengestellt von Christa Mühleisen -


Cadinen

1. Die Kirche von Cadinen: gestempelt am 5.8.1919, Kupfertiefdruck-Karte - Willibald Zehr, Elbing

Die Cadiner Kirche ließ Kaiser Wilhelm II., König von Preußen und Besitzer der Herrschaft Cadinen, zu der das Rittergut Cadinen mit dem Vorwerk Scharfenberg, den Gütern Rehberg und Kickelhof wie das Vorwerk Tolkemit gehörten, in den Jahren 1913-1916 erbauen.

 



Zur Grundsteinlegung war der Kaiser extra angereist. Die Kirche war für ihn sehr wichtig. Allerdings mußte dann kriegsbedingt die Einweihung immer wieder verschoben werden, da der Kaiser anderes zu tun hatte. Deshalb wurde die Kirche erst nach dem Ersten Weltkrieg 1920 und nun doch in Abwesenheit des Bauherrn eingeweiht. Der Geheime Baurat Kickton aus Potsdam hatte die Kirche im Stil der Ordenszeit entworfen. Es wurde ein schlichtes, aber sehr eindrucksvolles Bauwerk mit einem massigen Turm und einem großen Langschiff.

Als Baumaterial dienten Cadiner Handstrichziegel, Dachpfannen und ebenfalls aus der Cadiner Produktion viel die Kirche schmückendes Majolika. In diese Kirche kam der prächtige neogotische Altar. Ein ganz
besonderes Kunstwerk. Der aufgeklappte linke Altarflügl zeigt die Kreuzabnahme und der rechte Flügel, wie Jesus am Kreuz die Mutter tröstet. Es handelt sich um einen Schnitzaltar wie aus Dürers Zeiten.

Er erhielt vor einigen Jahren in der Nordwestecke des nördlichen Kirchenschiffes von St. Nikolai einen guten Platz. Wahrscheinlich war die Fertigung des Altars eine Auftragsarbeit für den Gutsherrn in Cadinen.
Zum Glück blieb der Altar erhalten. Die Kirche war 1945 gering  beschädigt und wurde 1957 abgebrochen.
 
Elbinger Nachrichten, Münster: April 2000, S. 2
- zusammengestellt von Christa Mühleisen

2. ev. Kirche von innen

Die Karte ist nicht gelaufen, aber handschriftl. Vermerk: Sommer 1922, Kupfertiefdruck-Karte
Willibald Zehr, Elbing
, zusammengestellt von Christa Mühleisen

 

Elbing

1. und 2. Die Kirche "Zum Heiligen Leichnam"

Die Kirche "Zum Heiligen Leichnam" von Christa Mühleisen

Als die Altstadt von Elbing 1237 gegründet wurde und noch 60 Jahre danach  war die Gegend der Heilig-Leichnamstraße ganz mit Wald bedeckt. In diesem Wald bauten die Bewohner ein Hospital für Aussätzige und weihten es  St. Georg. Dieses St.Georg-Hospital erhielt auch eine Kapelle. 

Der Sage nah soll sie von einigen holländischen Seefahrern zum Dank für  die Rettung aus Seenot, erbaut worden sein. 

Im Jahr 1400 brannte die St. Georg-Kapelle ab. Als man danach den Schutt forträumte, fand man die Hostie (den heiligen Leichnam) unversehrt unter den Trümmern liegen, wogegen das Säckchen, darin der heilige Leichnam gelegen hatte, versengt war.

Darauf strömten große Scharen von Wallfahrern herbei, um das Wunder  zu schauen. Die Spenden flossen reichlich, so daß sich der Ordensbruder Helwing Schwan dazu entschloß, an dieser stelle eine Kirche zu erbauen,  die er "Zum Heiligen Leichnam" benannte. Das war im Jahre 1405.

Das Innere der Heilig Leichnamkirche enthielt das einzige in Deutschland ausgeführte Holzgewölbe mit Hängepfosten, dessen Vorbild in England zu suchen ist, und manche wertvolle Skulpturen und Malereien: den  Barockaltar mit seinen wie lebend gemalten Bildnissen und seine  geschnitzten Figuren, eine Madonnenstatue und eine Reihe biblischer Gemälde. Altar und Kanzel sind im Jahre 1646 errichtet worden. Die Kirche ist 1896 einer gründlichen Ausbesserung unterzogen und durch einen Anbau erweitert worden.

Kirche und Gemeindehaus wurden 1945 stark beschädigt. Die Kirche wurde später (wesentlich kleiner) und mit einer Zwischendecke verändert wieder aufgebaut.

Etwa ab 1970 wurde sie von der Handwerkergenossenschaft als Klub- und Kulturhaus mit Café genutzt. 
Im Dezember 1981 kaufte die katholische Kirchengemeinde das ehemalige evangelische Gotteshaus, um darin vorallem Kindern  Religionsunterricht zu erteilen.

(Grundmann, Friedrich: Elbinger Heimatbuch, Geschichte und Geschichten vom Elbingfluß, überarbeitet u. ergänzt von
Hans-Jürgen Schuch, 100 Abb., Elbinger Hefte Nr. 45, Münster: Truso-Verlag 1999)

(Schuch-Hans-Jürgen: Elbing, wie es heute ist. Reiseeindrücke  in Wort und Bild aus der alten Hansestadt und ihre Umgebung
Elbinger Hefte Nr. 41, Münster: Truso-Verlag 1991, 144 Seiten)

(Lockemann, Theodor: Elbing. Mit einem Vorwort von Oberbürgermeister Dr. Merten. Deutschlands Städtebau, hrsgg. vom Magistrat von Elbing, mit zahlr. Abbildungen, Berlin-Halensee, Architektur- und Industrieverlag, 1926, 200 Seiten.)

(Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs für Elbing und Umgebung , Hrsg.: Elbing und seine Umgebung, bearbeitet von C. Pudor, Elbing, Wernichs Buchruckerei 1910, Nachdruck, Leer, Gerhard Rautenberg 1989, Seite 45)

zusammengestellt
von Christa Mühleisen

 

3. St. Nikolaikirche

Brückstraße mit Blick auf die St. Nikolaikirche und den Turm von 1907 (links das Gasthaus zum Goldenen Löwen)

Damit die ersten Ansiedler Elbings, meistens Lübecker Bürger und Siedler westfälischer Abstammung, eine religiöse Betreuung erhalten und an den Gottesdiensten teilnehmen konnten, wurde etwa um 1240 eine kleine  einschiffige Kirche errichtet und dem Schutzpatron der Seefahrer und der Schiffer, dem heiligen Nikolaus geweiht. 1246 wurde als erster Pfarrer "Godefridus" erwähnt.

Da die Bevölkerung seit dem Ende des 13. Jahrhunderts gewachsen war, wurde der erste Bau zu klein, so daß bald nach 1260 eine dreischiffige Hallenkirche im gotischen Stil erbaut wurde. Vor dem Brand war sie eine der schönsten Kirchen in Deutschland. Sie hatte nach dem Vorbild des Lübecker Domes zwei stattliche Seitentürme, zwischen denen sich aber erst nach dem Jahr 1564, "der grüne Turm" erhob.

Dieser geriet am 26. April 1777 durch einen Blitzschlag in Brand. Durch den Einsturz des Hauptturmes wurde das dreiteilige Kirchendach zertrümmert und selbst das benachbarte Rathaus am Markt in Brand gesetzt. Bei dem Aufbau der Kirche wurden alle drei Schiffe unter ein Dach (Walmdach)
gezogen und die Seitenmauern um 6 Meter erniedrigt. Anstelle der Gewölbedecke wurde eine Balkendecke angebracht. Die Seitentürme wurden abgebrochen und der mittlere Turm erst 1907 wieder aufgebaut.
Mit einer Höhe von 96 m war er der höchste und schönste Turm Elbings.


Das Innere der Kirche machte mit seinem hohen, schlanken Säulenbau einen imposanten Eindruck. Der Hochaltar ist ein stattlicher Rokoko-Altar (1754) des Bildhauers Christoph Perwanger aus Tolkemit. Nach dem großen Brand wurde er 1788-90 in der Form des früheren Altars von dem Bildhauer Benjamin Schulz aus Heilsberg erneuert. Bemerkenswert sind auch die aus Holz geschnitzten Statuen des Heiligen Nikolaus, des Schutzpatrons der Kirche und die zehn Apostel, die bei dem Brand sowie auch 1945 gerettet werden konnten. Ein hervorragendes Kunstwerk ist die von Meister Bernhuser 1387 aus Messing gegossene Taufe, mit Löwenköpfen, acht Aposteln und Szenen aus der heiligen Geschichte verziert. Ein spätgotischer Flügelaltar mit aus Holz geschnitzten vergoldeten Figuren befand sich neben dem Turmeingang.

In den Jahren 1573 bis 1617 war die St. Nikolaikirche die Hauptkirche der Evangelischen, wurde aber nach langwierigen Prozessen von den Polen, die damals die Oberherren von Elbing waren, den Katholischen zugesprochen. Zweimal ist sie noch im Besitz der Evangelischen gewesen, nämlich zur Zeit der schwedischen Besatzung unter Gustav Adolf (1626-1632) und zur Zeit des Schwedisch-Polnischen Krieges (1655-1660). Seit dem Frieden von Oliva (1660) ist sie dauernd die Hauptkirche der Katholischen geblieben.

 


Im Januar 1945 wurde durch die Kriegseinwirkung die Kirche erneut schwerstens beschädigt und brannte am 2. Februar zusammen mit der Altstadt völlig aus. Übrig blieben nur die Stahlkonstruktion des Turmes und
die Seitenmauern. Glücklicherweise konnte fast die ganze gotische Innenausstattung rechtzeitig in verschiedene Dorfkirchen ausgelagert und somit gerettet werden.

Nachdem die ausgebrannte Nikolaikirche durch ein neues dreischiffiges Satteldach, das dem Dach vor dem großen Brand im Jahr 1777 ähnlich ist, gesichert war, wurde die Turmspitze wieder hergestellt und 1990 durch einen neuen Anstrich vor den Einflüssen der Witterung geschützt. 

In der Kirche fanden Altäre aus verschiedenen Elbinger Kirchen einen neuen Platz, ebenso der Altar der Cadiner Kirche. St. Nikolai ist seit 1992 Kathedralkirche des neuerrichteten Bistums Elbing.

Grundmann, Friedrich: Elbinger Heimatbuch,
Geschichte und Geschichten vom Elbingfluß,
hrsgg. v. Hans-Jürgen Schuch,
Elbinger Hefte Nr. 45 
Münster: Truso-Verlag 1999
zahlr. Abbild., 160 Seiten, S. 20-23

Schuch, Hans-Jürgen: Elbing wie es heute ist,
Reiseeindrücke in Wort und Bild aus der
alten Hansestadt und ihrer Umgebung,
Elbinger Hefte Nr. 41
Münster: Truso-Verlag 1991
zahlr. Abb., 144 Seiten, S. 18

Wassermann, Charles: Unter poln. Verwaltung, Tagebuch 1957,
Gütersloh, Bertelsmann-Lesering 1957,
mit 163 Originalaufn. des Verfassers, 304 Seiten, S. 110

Elbinger Nachrichten,
Münster: April 2000, S. 8+9

zusammengestellt
von Christa Mühleisen

 

4. a) & 4. b)  Heilige-Drei-Königs-Kirche

Die alte Pfarrkirche der mittelalterlichen Neustadt, zu Heiligen Drei Königen, die mit mehreren Anbauten und einem gesondert stehenden Glockenturm ein sehr malerisches Bauwerk war, ist leider 1881 abgebrochen worden.

Der alte Hochaltar wurde in den Neubau überführt; d.h. der Mittelschrein und die beiden Innenflügel sind erhalten, die Außenflügel fehlen. Den Mittelschrein und die vier Darstellungen der Innenseiten der Flügel bilden gemalte und reich vergoldete Holzschnitzereien. Alle Darstellungen sind gerade abgeschlossen durch reiches Rankenwerk.

Dargestellt ist im Mittelschrein die Anbetung der Heiligen Drei Könige, auf den Flügeln links die Verkündigung und die Beschneidung, in der Prädella die Hl. Dorothea, die Hl. Barbara, die Hl. Katharina und die Hl. Margarete. Die Außenseiten der Flügel sind gemalt.

Die sehr schwungvollen Schnitzereien von technisch hohem Können stammen aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Der sonst bisher nicht weiter  nachgewiesene Künstler hat seinen Namen "Schofstein" (Schofstain) auf den Ärmelrand des knienden Königs Balthasar eingeschnitzt.

Mittelschrein des Hochaltars der Kirche zu den Heiligen Drei Königen


Clasen, Karl Heinz: Elbing,
aufgenommen von der Staatlichen 
Bildstelle, hrsgg. von Burkhard Meier,
Berlin: Deutscher Kunstverlag 1931,
36 Abb. auf Tafeln, 15 Seiten Text,
Tafel 31


Kownatzki, Hermann: Brückenkopf Elbing,
Preußenführer, hrsgg.: E. Weise, H. Kownatzki,
Elbing: Preußenverlag 1936, 
mehrere Abb., 120 S., S. 61+62,
H. Kownatzki war Stadtarchivar in Elbing


5. St. Adalbert 

Als die St. Adalbertkirche auf Pangritz Kolonie in der Adalbertkirchstraße
am 17. März 1901 eingeweiht wurde, gehörte dieses Gebiet zum Elbinger
Territorium und damit zum Landkreis Elbing. Nach der Eingemeindung der
Pangritz Kolonie in die Stadt Elbing im Jahr 1913 war sie nach der 
St. Nikolaikirche die 2. katholische Kirche der Stadt Elbing. 

Die Pfarrer waren ab 1906 Hugo Ganswind und ab 1936 Aloys Schmauch,
ein Bruder des bekannten Copernicusforschers Professor Dr. Hans
Schmauch.

Die im Ordensstil erbaute und dem Heiligen Adalbert geweihte Kirche wurde
1945 nicht zerstört. Sie war vielen Deutschen 1945 ein Ort der Erbauung
in sehr schwerer Zeit, um die sich nach Kräften drei Kaplane sorgten.
An der Kirche besteht noch der alte Friedhof, auf dem auch das Grab des
Elbinger Zigarren- und Tabakfabrikanten Albert Lange erhalten blieb.

Etwas älter ist die 1895 eingeweihte evangelische St. Pauluskirche, die
den Zweiten Weltkrieg ebenfalls überstand, wie auch die inzwischen 
veränderte "Alte Welt". Beide Kirchen werden von der Katholischen Kirche
genutzt, die nördlich von St. Adalbert zusätzlich eine neue Kirche baute.

(Elbinger Nachrichten, Münster, Dezember 2001, S. 1+2) 

Die St. Adalbertkirche wurde nach dem Bischof und Märtyrer "Adalbert
von Prag" benannt. Adalbert, der mit Taufnamen "Wojtech" hieß, wurde
956 in Libice (CSFR) geboren. Im Alter von 27 Jahren wurde er 983
2. Bischof von Prag. Im Jahre 989 legte er sein Bischofsamt nieder und
trat in Rom in das Beneditinerkloster "St. Bonifatius und Alexius" ein. Nach
weiteren Stationen in Prag und Rom, missionierte er nach der Ermordung
seiner Familie 996, mit tatkräftiger Unterstützung durch den Polenherzog
Boleslaw einige Monate in Ostpreußen.

Aber schon am 23. April 997 wurde der Kirchenmann bei Tenkitten im
Samland von Glaubensgegnern erschlagen. Herzog Boleslaw ließ Adalbert
von Prag im Dom von Gnesen, im heutigen Polen beisetzen, der ihm
geweiht wurde. Bereits 999 wurde der Bischof von Papst Silvester II.
heiliggesprochen.


(Schaube, Vera / Schindler, Hanns Michael:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf,
Pattloch Verlag 1992
zahlreiche Abb., 702 Seiten, S. 172+173)
(dtv-Lexikon Band 1
München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1971,
mehrere Abbildungen, 319 Seiten, S. 31)

6.  St. Annenkirche

zusammengestellt
von Christa Mühleisen

Kahlberg

1. Evangelische Kapelle

Vom Schiff zur Kapelle:

Auf der Frischen Nehrung gab es zwei Kirchspiele der Evangelischen Kirche:
Pröbbernau und Neukrug. Bis auf wenige Jahre wurde Neukrug von 
Pröbbernau mitverwaltet. Die Pfarrkirchen standen bis 1945 in diesen 
beiden Dörfern. Das 1920 durch die Freistaatsgrénze geteilte Kirchspiel
Pröbbernau bestand aus Kahlberg-Liep und Pröbbernau im Landkreis Elbing
und aus den Ortschaften Vogelsang und Neue Welt im Landkreis Großes
Werder.

In Kahlberg gab es keine Kirche, obwohl dort mindestens im Sommer die
meisten Menschen anzutreffen waren. Daher fand zunächst etwa um 1930
der evangelische Gottesdienst auf der damaligen Vogelwiese unterhalb des
Kurhauses statt und bei schlechtem Wetter im Kurhaussaal. Dann kaufte die
evangelische Kirche von der Elbinger Familie "von Schaewen" die "Villa
Litten", die nacheinander verschiedenen Elbinger Bürgern gehört hatte, wie
z.B. auch dem Stadtrat Eduard Stach. 

Die Villa wurde zur Kirche umgebaut. So entstand die Kahlberger Wald-
kapelle, die im August 1932 von Generalsuperintendent Prof. D. Paul 
Gennrich, Königsberg Pr. ; eingeweiht wurde. Dieses frühere Sommerhaus
begüterter Elbinger Familien war aus den Planken eines "gestrandeten 
Schiffes" gebaut worden. Das Altarbild ist eine Cadiner Majolikaarbeit und
war ein Geschenk des Kaisers.

Bildrelief mit dem Christuskopf nach einem Entwurf von Ludwig Manzel

In dieser Kirche predigten neben dem jeweils dort amtierenden Pfarrer aus
Pröbbernau auch Pfarrer aus Elbing, außerdem der Königsberger Theologe
Hans Joachim Iwand, vor 1945 führender Theologe der "Bekennenden
Kirche", nach 1945 Theologieprofessor in Göttingen und Bonn, und der
Hof- und Oberdomprediger Prof. D. Bruno Doehring aus Berlin, Absolvent
des Königlichen Gymnasiums in Elbing und ein Schulfreund Paul Fechters.

Manzel, Ludwig (geb. 3.6.1858 in Kagendorf, gest. 20.6.1936 in Berlin) 

Manzel war deutscher Bildhauer. Er war Schüler von F. Schaper und A. Wolff
in Berlin und arbeitete dort seit 1889. Seit 1903 war er der Nachfolger von 
Reinhold Begas an den Meisterateliers und 1912-18 Präsident der Preußi-
schen Akademie der Künste. Er stand in einem engen Verhältnis zu Kaiser
Wilhelm II., den er verschiedentlich portraitierte. 

Für die Cadiner Majolika-Produktion war er bis 1918 der maßgeblichste 
Künstler. Er entwarf Büsten und Reliefs von Wilhelm II und seiner Gemahlin
August Viktoria, figürliche Plastiken und Blumenkübel. Neben Klassizismus 
und Historismus spielt auch der Jugendstil in seinen Cadiner Entwürfen eine
deutliche Rolle. 

(Elbinger Nachrichten, Münster, Juni 2000, S. 2)

(Muzeum Zamkowe W. Malborku: Cadinen,
Keramik aus der Königlichen Majolika Werkstatt
(1904/1944), Malbork 1999, 182 Seiten, S. 15 + 63)
(Thieme-Becker Bd.24, S. 47;-Vollmer Bd.3, S.316; - Jarchow 1998, S. 218)

zusammengestellt
von Christa Mühleisen


Tiegenhof

1. ev. Kirche

gestempelt am 20.9.1927
Zielort: Ohio, USA
Kupfertiefdruck-Karte
(Verlag Eisenschmidt, Tiegenhof)

zusammengestellt
von Christa Mühleisen