in historischen Ansichtskarten 

Auf den hier abgebildeten gelaufenen, d.h. mit der Post versandten historischen Ansichtskarten haben die Absender
meistens in Sütterlin geschrieben (Ludwig Sütterlin, 1865-1917). Mehr über die Sütterlinschrift erfahren Sie mit einem
Mausklick: "Sütterlin".


Hansestadt Elbing -Teil 3 -

von Christa Mühleisen zur Verfügung gestellt




1. Spieringstraße

Links sieht man das Kamelhaus, Spieringstr. Nr. 30, ein 1651 erbautes Backsteinhaus mit Sandsteinornamenten.




2. Spieringstraße

Nr. 2 und 6 haben mittelalterliche Fassaden mit barocken Giebeln, Nr. 4 wurde um 1600 erbaut  und Nr. 3, 5 und 7 sind aus dem 18. Jahrhundert. Die Spieringstraße, früher Böttcherstraße, wurde nach den Elbinger Spiringen (Spieringen) benannt, die aus der Stadt Delft in den Niederlanden stammten und sich in Elbing niedergelassen hatten. (siehe Ansichtskarte Nr. 5)




3. Hommelhochwasser

Blick in die Johannisstraße am 25. August 1924, als die Hommel  übergelaufen war und ab dem Geizhalssee große Schäden verursacht hatte. Links ist der Zaun des Johannis-
Friedhofes. Hinter dem Haus mit dem Erker erkennt man vor dem hellen Giebel den Eingang zur Petriestraße und im Hintergrund, rechts von der Kutsche in der Bildmitte, das damals noch nicht umgebaute Landratsamt an der Tannenberg-Allee, die früher, also
1924, noch Holländer Chaussee hieß.

Der Pangritz Kurier Nr. 4, Dezember 2002, S. 34



4. drei-geteilte Karte von 1927

Im oberen Teil der Karte sieht man ein Panorama von Elbing, in der Mitte den Friedrich-
Wilhelm-Platz mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal und dem Kaiserlichen Postamt und unten den Alten Markt mit dem Markttor.




5. Alter Markt mit Turm

Am Elbinger Markttor befand sich bis 1945 eine Uhr mit weithin leuchtenden, vergoldeten arabischen Ziffern auf großen schwarzen Zifferblättern. Diese Uhr stiftete 1639 Isaak Spiring von Güldenkron, ein reicher holländischer Kaufmann, der eine Weile in Elbing ansässig war. Es gab mehrere Träger dieses Namens in Elbing, deren Heimat Delft in den Niederlanden war. Sie sind alle mit der Geschichte der Stadt eng verbunden. 

Schuch, Hans-Jürgen: Elbing-Aus 750 Jahren Geschichte der Ordens-, Hanse- u. Industriestadt,
Berlin/Bonn Westkreuz-Verlag 1989, mehrere Abb., 160 Seiten, S. 105+106.




6. Paketkarte mit der St. Annenkirche




7. Partie am Zollamt mit dem Dampfer Flora (22.2.1912)




8. Dampferanlegestelle mit dem Dampfer Preussen (2.7.1924)

Das große Gebäude an der Leege-Brücke ist das Kaufhaus Loewenthal, später Kaufhaus "Am Elbing" in der Wasserstraße 21/23. An der Dampferanlegestelle wartet das Schiff "Preussen" auf Fahrgäste nach Kahlberg. Es ist das größte Schiff der Kahlbergflotte.



9. Am Lustgarten mit Königlichem Standesamt

Diese Karte wurde am 6.7.1914 gestempelt und nach Porto Alegre in Brasilien geschickt.





10. Der Elbinger Heimstätten-Park

Nach dem 1. Weltkrieg herrschte in Elbing akute Wohnungsnot. Über 4000 Familien, d. h. jede 5. Familie suchte aus ihren bisherigen unhaltbaren Wohnungsverhältnissen herauszukommen. An den alten Ausflugsstraßen nach Vogelsang und Weingarten wurden Siedlungen gebaut. Zwischen der Königsberger Straße, Hochstraße und Sternstraße entstanden die neuen Straßenzüge der Elbinger Heimstätten, fast ausschließlich umsäumt mit Einfamilienhäusern. Als man sich von den lästigen Zwangsmaßnahmen in der engen Grundrißgestaltung und den unpraktischen Regierungsvorschriften freimachen konnten, da entstanden nach modernen Gesichtspunkten erbaute Häuser. Zu jeder Wohnung gehörte ein Garten mit mindestens 200 qm Größe. Über 200 Familien wurden hier in gesunden Wohnungen untergebracht. Das Gebäude mit dem Türmchen gehört zur Jugendherberge (Turmhaus).

Candria, Regierungsbaumeister: "Siedlungswesen" in Lockemann, Theodor:
Elbing - Deutschlands Städtebau, hrsgg. v. Magistrat Elbing, Berlin-Halensee:
DARI-Verlag 1926, viele Abb., 200 Seiten, S. 93+94.




11. Lithographie vom 9.6.1898 (in Zeyer gespempelt)

Auf dieser Lithographie sieht man links unten das Postamt mit dem Posthof und links oben die Spieringstraße mit dem "Kranthor". Das Kranthor (früher Böttchertor) an der Spieringstraße (früher Böttcherstraße) wurde 1379 errichtet. Es gehörte zu den mittelalterlichen Wehrbauten der Stadt. Vor dem Krantor wurde im Jahre 1380 ein Kran aufgebaut. Rechts oben sieht man die Ecke Alter Markt/Lange Hinterstraße.




12. Eine Leporello-Karte mit dem alten Amtsgericht am Äußeren Mühlendamm
(gestempelt am 23.8.1909)



13. Der Schützenkönig

Ein Foto des Elbinger Photographen Willibald Zehr mit einem Schützenkönig. Es stammt etwa aus der Zeit um 1900-1910. Zu dieser Zeit war sein Atelier noch am Alten Markt.

Im Elbinger Wohnungsanzeiger von 1910 steht in der Rubrik "Vereine":
Verein ehemaliger Jäger und Schützen - Vorsitzender: Amtsgerichtsrat Dr. Oswald
Wilhelm-Schützen-Gilde - 1. Vorsteher: Rentier G. Schmidt (Schützenkönig)

Im Elbinger Wohnungsanzeiger von 1912 steht noch ein weiterer Schützenverein:
der Elbinger Schützenverein. Die beiden anderen Vereine gab es auch noch. Bei der Wilhelm-Schützen-Gilde wird erwähnt,  daß sie einen Schießstand im Schützenhaus Dambitzen gehabt hat.

Elbinger Wohnungsanzeiger 1900, Adreß-Buch  Stadt-und
Landkreis Elbing, Elbing: Buchdruckerei Otto Siede, Repro G. Mauter, S. 282.
Elbinger Wohnungsanzeiger 1912, Adreß-Buch Stadt- und Landkreis Elbing,
Elbing: Buchdruckerei Otto Siede, Repro G. Mauter 2002, Band 2, S. 413+414.
 



14. Patriotische Karte mit dem Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg
(gestempelt am 17.10.1915)