in historischen Ansichtskarten 

Auf den hier abgebildeten gelaufenen, d.h. mit der Post versandten historischen Ansichtskarten haben die Absender
meistens in Sütterlin geschrieben (Ludwig Sütterlin, 1865-1917). Mehr über die Sütterlinschrift erfahren Sie mit einem
Mausklick: "Sütterlin"


Hansestadt Elbing -Teil 8-

von Christa Mühleisen zur Verfügung gestellt  02.09.04 


 


1. Diese handkolorierte Karte vom Elbinger Verlag A. Gerlach
wurde am 20.10. 1905 gestempelt.

Darauf ist folgendes zu sehen:
links unten: das Kriegerdenkmal auf dem Großen Lustgarten, zu Ehren der im Kriege (1870/71) Gefallenen,
links oben:
die Schichauwerft mit dem Aschofgraben, dem Ausrüstungshafen für Torpedoboote,
rechts oben:
Kaiserliches Postamt mit der Bürger-Ressource am Neuen Markt und
rechts
unten: Schichau-Denkmal auf dem Kleinen Lustgarten

 


2. Diese Lithographie von W.A. Zipp Nachfolger wurde am 31.12.1897 gestempelt.

links unten: der Elbinger Bahnhof, links oben: Ecke Heilig Geiststraße und Friedrichstraße und rechts oben: Eingang Innerer Mühlendamm (re. die Conditorei Selkmann)



3. Diese Jugendstilkarte wurde am 28.6.1909 gestempelt.

Sie zeigt die Leegebrücke mit Blick auf die Marienkirche.




4. Jugendstilkarte mit der Kaiserin Auguste Victoria-Schule




5. Jugendstilkarte mit "Partie Am Elbing"



6. Diese Fischerfamilie  wurde auf einem Fischerboot vor der sogenannten "Fischerbrück" am Wasser, später Hermann Balk Ufer, fotografiert. Im Hintergrund sieht man die Rückfront des Hauses Wasserstraße 37, das bekannte  Elbinger "Fleck"- Lokal "Zur Wartburg" von Gustav Herrmann mit einem Kaffeekeller am Elbingfluß. Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1911.

Der Pangritz Kurier Nr. 1, März 2004.



7. Das Städtische Krankenhaus (gestempelt am 30. 12. 1912):

Da eine Erweiterung des alten Städtischen Krankenhauses, des sogenannten Krankenstiftes in der Logenstraße (spätere Pestalozzistraße) sich als unausführbar erwies, sahen die städtischen Behörden sich 1894 genötigt, wegen der Erbauung eines neuen Krankenhauses in Beratung zu treten.

Im Jahre 1895 stiftete Elbings Ehrenbürger, Geheimrat Ferdinand Schichau, 200 000 Mark für den Neubau eines neuen Krankenhauses mit der Bedingung, daß in demselben für erkrankte Arbeiter der Schichau-Werke 12 Betten in 2 Zimmern bereit zu halten seien.

Als Baugelände wurde das auf dem Neustädter Felde gelegene Grundstück des Besitzers Krause und eine an den Äußeren Georgendamm grenzende Parzelle des Besitzers Müller gekauft.

Krüger, Emil: Elbing. Eine Kulturkunde auf heimatlicher Grundlage. Elbing: Léon Saunier's Buchhandlung, Verlag, 224 Seiten, S. 175.

Sanitätsrat Dr. Schwarz berichtete 1926 in dem Buch von Th. Lockemann:

"Das Städtische Krankenhaus wurde in den Jahren 1902 bis 1904 nach den Plänen der Herren Geh. Baurat Böttcher, Geh. Baurat Schmieden und Staatsbaumeister Pillarz auf dem 4 ha großen Grundstück in der Pott-Cowlestraße erbaut. Die Anlage ist erfolgt nach dem sogenannten gemischten System in H-Form. Die Anstalt ist bestimmt zur Aufnahme von 250 Kranken jeglicher Art.

Als besondere Einrichtungen sind zu erwähnen:

1.) das in der Mitte des Verwaltungsgebäudes errichtete Operationshaus mit zwei Operationssälen, einem Desinfektionsraum u. einem Narkosezimmer;

2.) ein modernes Röntgeninstitut für Diagnostik und Tiefentherapie;

3.) eine medizinische Heilbäderanstalt für Licht-, Dampf-, Kohlensäure-, Kiefernadeln- und Sandbäder;

4.) ein modern eingerichtetes medico-mechanisches Institut.

Auf dem südöstlichen Teil des Grundstückes befindet sich ein Pavillon für ansteckende Krankheiten mit je einer Abteilung für Diphtheriekranke mit Operationsraum, einer Abteilung für Scharlachkranke und einer Abteilung für Masernkranke. Die Desinfektionsanstalt ist im Maschinenhaus untergebracht und enthält einen modernen Desinfektionsapparat nach Buddenberg.

An Ärzten sind in der Anstalt tätig: 1 Direktor, 3 Assistenzärzte und 1 Medizinal - Praktikant. Die Pflege der Patienten liegt in den Händen der städtischen Krankenschwestern und zwar 1 Oberin, 11 Stationsschwestern und 12 Hilfsschwestern."

Dr. Schwarz, Sanitätsrat: Das Städtische Krankenhaus. In: Lockemann, Theodor: Elbing, hrsgg. vom Magistrat von Elbing, Berlin-Halensee: DARI-Verlag 1926, viele Abb., 200 Seiten, S. 155 und 156.



8. Jugendherberge




9. ,,Mondscheinkarte''

Diese sogenannte Mondscheinkarte (eine Lithographie) mit Blick auf den Fischmarkt und die Hohe Brücke, wurde am 5. Mai 1898 von Frau Clara Delion, geb. Pohl, aus Elbing an ihre Freundin Maria Gädtke (genannt Miekchen) nach Leipzig geschickt. Dieses "Miekchen" hat alle Karten, die sie im Lauf der Jahre von ihrer Freundin Clara bekommen hat, aufgehoben und so sind sie glücklicherweise auf Umwegen alle bei mir gelandet.

 


10. Diese Ansichtskarte von der "Schifferstraße"  wurde als Feldpostkarte am 16. 6. 1918 verschickt.

Auf diese Karte wurde ein falscher Straßenname aufgedruckt. Es handelt sich nicht um die Schifferstraße, sondern um die Fischerstraße. Eine Schifferstraße gibt es zwar auch in Elbing, die befindet sich aber auf der Speicherinsel.

 


11. Auf dem Balk- oder Silberbrunnen steht (jetzt leider nicht mehr) die Figur des Elbinger Stadtgründers Hermann Balk. Links sieht man ein Teil des Gebäudes des Photographen Willibald Zehr. Die Karte wurde am 12. 2. 1911 in Elbing gestempelt und an den Herrn Hoboist Henkel nach Leipzig geschickt. Absender war sein College Löfke.


12. Dieses mit Jugendstilmotiven verzierte Kinderbild aus dem Photographischen Atelier von Willibald Zehr muß vor 1908 entstanden sein. Auf einer meiner Ansichtskarten von 1908 sieht man das Haus von Willibald Zehr am Friedrich-Wilhelm-Platz, direkt hinter dem Hermann-Balk-Brunnen. Als dieses Kinderbild gemacht wurde, befand sich das Atelier aber noch am Alten Markt Nr. 1, direkt am Markttor. Willibald Zehr hatte aber auch ein Atelier in Saalfeld und war Lieferant des Deutschen Offiziervereins.


13. Diese Karte mit den Ruderern (Vierer mit Steuermann) eines Elbinger Ruderclubs ("Nautilus" oder "Vorwärts"), die gerade an der Schwimmanstalt vorbeifahren, wurde am 18. 6. 1909 gestempelt und von einer Frau Martens an ihren Mann in Berlin geschickt. Sie schreibt folgendes:

Liebes Männchen!
Bin glücklich in Elbing angekommen. Hänschen war während der Fahrt sehr
artig. Sonntag schreibe ich mehr.
Lieben Gruß von Allen.

 


14. AK vom Klosterhof der Dominikaner in Elbing. Die Karte ist nicht gelaufen.

 



15. Diese Jugendstilkarte von Elbing wurde am 10.2.1901 in Elbing gestempelt und nach Leipzig geschickt. Es ist eine sog. Lichtdruckkarte.