Am 1. November 1914 wurde Hindenburg zum Befehlshaber Ost und am 27.
November 1914 zum Generalfeldmarschall ernannt. Am 29.8.1916 übernahm er als
Chef des Generalstabes des Feldheeres die Oberste Heeresleitung. Er
führte erfolgreich die Feldzüge gegen Rumänien (1916), Italien (1917)
und Rußland (1917).
Die Ehrung mit dem "Eisernen Hindenburg" auf dem
Königsplatz in Berlin bezeichnete Hindenburg selbst als eine
"Geschmacklosigkeit" mit dem Hinzufügen: "Und da muß auch
noch meine Frau aus Hannover kommen um mir den ersten Nagel in den Bauch
zu schlagen".
Wie war nun das Urteil der ihm nahestehenden Kameraden
und Persönlichkeiten? Generalfeldmarschall August von
Mackensen, der gleichfalls dem deutschen Osten durch seine Stellung
als Kommandierender General in Danzig eng verbunden war, schrieb nach
seinem Zusammentreffen mit Hindenburg am 28. Oktober 1915 in Petrikau:
"Es war das erstemal im Felde, daß ich den Oberbefehlshaber
längere Zeit sprechen konnte. Die abgeklärte Ruhe, die das ganze Wesen
des Oberbefehlshabers beherrschte, die Herzensgüte, die allein schon
aus seinen Augen sprach, die Klarheit und die Einfachheit seiner
Gedanken, die Sicherheit seiner Urteile, die anerkennenden Worte, die er
für die Leistungen seiner Truppen fand, dies alles gewann mich vom
ersten Augenblick an für den seltenen Mann, an dem alles echt und
natürlich war, dem jede Pose fehlte."
Foto Nr. 39: Generalfeldmarschall von Hindenburg nach einer Originalaufnahme von E. Bieber, Berlin. Es handelt sich hier um eine patriotische Neujahrskarte. Auf der Rückseite steht aufgedruckt: "Sieg im Krieg und glorreichen Frieden im Neuen Jahre wünscht ....."
Foto
Nr. 40: Der 70. Geburtstag des Generalfeldmarschalls Der
Generalfeldmarschall feierte am 2.10.1917 seinen 70. Geburtstag im Kreise seiner
Familie. Von links nach rechts: Rittmeister von Pentz und Frau von Pentz
(Schwiegersohn und Tochter der Hindenburgs), Frau von Hindenburg, der
Generalfeldmarschall, Frau von Brockhusen (ebenfalls eine Tochter der
Hindenburgs, Gemahlin des Landrats und Rittergutsbesitzers von
Brockhusen). "Alarm!
Kamerad, was soll das Geläute? - Die Yser ist ein Fluß in Frankreich und Belgien (76 km lang), der bei Nieuwpoort in die Nordsee mündet.
Seine
entscheidungssuchenden Operationen im Westen im Frühjahr und Sommer
1918 scheiterten jedoch. Am Abend des 26. Oktober 1918 fuhr Hindenburg
von der Reichshauptstadt, wohin er sich mit seinem Ersten
Generalquartiermeister Ludendorff zum Vortrag bei ihrem Allerhöchsten
Kriegsherrn begeben hatte, nach dem Großen Hauptquartier zurück. Er
war allein. Seine Majestät hatte dem General Ludendorff den erbetenen
Abschied bewilligt, Hindenburgs gleiche Bitte jedoch abgeschlagen. Am
folgenden Tag betrat er die bisher gemeinsamen Arbeitsräume
wieder. Ihm war zumute, wie wenn er von der Beerdigung eines ihm
besonders teuren Toten in die verödete Wohnung zurückkehrte. |
09.06.05 -a-