Ein ideales Plätzchen hatten sich die
Erbauer ausgesucht. Nicht nur versteckt und schwer zugänglich zwischen
Wald, See und Sumpf, sondern auch wie geschaffen als Sitz für einen
großen geistlichen Herren in wildreicher Gegend mit Jagdgelegenheit auf
Hirsch, Sau und Bär und wahrscheinlich auch auf Auerochs, in der die
vielen fischreichen Seen auch für genügend Abwechslung in den
Fastenzeiten sorgten. Bild 7: Ein erlegter Hirsch im Schönberger Forst Wenn man ein großes Revier verwaltet, zu
dem außer der großen Forstfläche auch als Jagdgebiet viel Feld mit
kleinen Wäldern und Brüchen gehört, vergeht eigentlich kein Tag, an dem
man nicht mindestens eine Beobachtungsfahrt macht. Der geländegängige
Gummiwagen, den man dafür benötigt, sollte auch 6-7 Personen (Schützen,
Treiber, Kinder oder Gäste) aufnehmen können und schließlich müsste
man mindestens einen Hirsch oder zwei Stück Kahlwild oder Sauen bequem
aufladen können und ebenso bequem beim Fahren auf- und absteigen können.
Das einzige Fahrzeug, das diesen Anforderungen gewachsen war, war die
"Brettdroschke", auch Reitdroschke genannt, die ursprünglich
aus dem Kurland stammte. Bild 8: Die Brettdroschke wurde das ganze Jahr genutzt Man saß auf diesen gut gepolsterten
Eschenbohlen sogar relativ bequem und konnte bei seitlichem Sitz seine
Füße sogar in einen warmen Fußsack stecken. Die Gräfin Finckenstein
hat so im eisigen Winter 1945 den achtwöchigen Treck von
Ostpreußen nach Holstein auf der Brettdroschke besser überstanden, als
mancher andere auf einem richtigen Wagen. Natürlich hatte die moderne
Brettdroschke außer der Gummibereifung auch Räder auf Kugellagern, meist
mit Achsen von einem alten kleinen "Laubfrosch", Dixi oder DKW. Bild 9: Man verwendete sie auch zum Abtransport der Jagdbeute Bild 10: Sika, der kleinste Hirsch mit dem Dackel des Grafen So einen Jagdhund konnte man nicht nur zum
Apportieren der Jagdbeute verwenden. In puncto "Betthund" hielt
es Klaus Graf Finckenstein wie Wilhelmine von Bayreuth, die Schwester
Friedrichs des Großen, die in einem kalten Winter an ihren Bruder
schrieb, es wäre zwar bitter kalt, aber sie fröre nicht, denn nachts
hätte sie "sieben Hündchen im Bett".
Bild 11: Wilhelmine, Prinzessin von Preußen, vor ihrer Vermählung mit dem Erbprinzen von Bayreuth, gemalt von Antoine Pesne um 1728.
Bild 12: Die geliebten Winterfüchse Bild 13: Kinski, Forstmeister und Kutscher
durch drei Jahrzehnte Bild 14: Der Haussee Copyright Christa Mühleisen |