Kahlberg, Frisches Haff und Frische Nehrung - Teil 2 Krynica Morska, Zulew Wislany i Mierzeja Wislana - 2 von Christa Mühleisen
1.
Lithographie von W. A. Zipp Nachfolger Elbing, Abbildungen von unten
nach oben: 1.) Leuchtturm, 2.) Am Haff, 3.) Germania und Klatt's Hotel, 4.)
daneben: Haertel-Denkmal, 5.) darüber: Strandbad an der Ostsee 2. Lithographie von W. A. Zipp Nachfolger Elbing,
Abbildungen
von unten nach oben: 1.) Strandbad, 2.) Landungssteg, 3.) daneben: Hotel Zum Schwarzen Wallfisch
(Walfisch), 4.) darüber: Villa Schichau 3. Belvedere mit Kurgarten und Haertel-Denkmal Um die Ausgestaltung des Kurgartens erwarb sich besonders Georg
Wilhelm Haertel große Verdienste. In den 1840er Jahren
wurde Kahlberg der beliebteste Ausflugsort Elbings. Die erste Villa ("Bellevue") erbaute Ignatz Grunau 1843 in Form eines kleinen
griechischen Tempels dort, wo sich später das Logierhaus Germania befand.
Drei Jahre später, 1846, ließ er das erste Logierhaus, die "Concordia"
errichten. Im Laufe der folgenden Jahre entstanden die herrlichsten
Land- und Logierhäuser auf Kahlberg und die Übernachtungsgäste waren kaum
unterzubringen.
Zickhardt, Wilhelm: "Seebad Kahlberg - Die Krone der Frischen Nehrung" in Ostdeutsche Monatshefte, hrsg. von Carl Lange, Oliva bei Danzig: April 1927, Sonderheft "Elbing - Kahlberg."
Diese Feldpostkarte (gestempelt. am 23. 8. 1917) wurde von einem Soldaten geschrieben, der in Succase stationiert war. Zwischen Haff und Kurgarten lag auf einer Vordüne das Denkmal für einen
der Mitbegründer des Ostseebades Kahlberg, G. W. Härtel (Haertel), in der
Nähe der Villa Schichau. In den letzten Kriegsjahren war seine Umgebung
ziemlich zugewachsen und das Denkmal war kaum noch zu sehen.
Das Hotel Schreiber war eins der ersten Hotelbauten in dem jungen
Ostseebad. Erbaut und geleitet hatte es Herr Grunwald. Der nächste
Besitzer war Gerhard Reimer, der von der Familie Schreiber abgelöst
wurde. Curt und Ernst Schreiber waren lange Zeit die Inhaber. 1941 lesen
wir dann im Telefonbuch: "Ernst & Else Schreiber." Else
Schreiber führte auch auf der Bellevuestraße einen Laden. Der größte
Teil des Hotelgebäudes und auch die Veranda überlebte den Krieg. Es liegt jetzt an der Ecke
der neuen Straße, die am Haff entlang führt.
Wenn
die Damen, die die Sommerfrische auf Kahlberg verbrachten, eine defekte Uhr
oder ein beschädigtes Schmuckstück zu beklagen hatten, so war das kein
Problem für sie, denn der Elbinger Goldschmied und Juwelier Augustin Riebe
hatte in der Bellevuestraße eine Annahmestelle für Uhren- und
Goldwaren-Reparaturen. Wer sich schönen Bernsteinschmuck als
Reisepräsent kaufen wollte, der konnte dies im Riebe' schen
Juwelierladen Am Alten Markt 53 in Elbing tun.
Die Bellevuestraße war zur
Haffseite unbebaut. So hatte man von hier einen fantastischen Ausblick auf
das Haff (hier 6 km breit) auf die Nogathaffkampen, die Türme der Stadt
Elbing und vor allem die wundervolle Haffküste entlang bis Frauenburg.
Auf der anderen Straßenseite befanden sich die Kurverwaltung, die Pension
Wrangel, das Amtshaus mit der Post (Amtsvorsteher Wicht), davor ein
Freiplatz mit einer Wasserpumpe und unweit davon eine Bude mit einem
ausgeschnittenen Herz in der Tür und innen für alle Fälle ein Haken mit
Zeitungspapier. Es folgten die Kaffee- und Milchstube der Molkerei
Schroeter aus Elbing und weitere Pensionen und Geschäfte mit Bade-,
Strandsachen, Andenken u.s.w. Bei der Milchstube der Molkerei Schroeter
gab es als besondere Spezialität "gekühlte Buttermilch mit
Schlagsahne".
Diese Straße führte geradewegs auf das Belvedere zu.
Eine Reihe von Stammgästen bevorzugte das Logierhaus Wrangel, das um die
Jahrhundertwende (1900) von den beiden Damen Lietke geführt wurde und die
niemals auf einen grünen Zweig kamen; ihr uneigennütziges
Geschäftsgebaren war allgemein bekannt.
Auf der linken Seite sieht man
die Fruchthalle, einen kleinen Kiosk mit
Obst und Ansichtskarten, rechts die Villa Bellevue und und im Hintergrund das Gästehaus
Wrangel. Die Karte wurde am 28.4.1920 nach
Belgien geschickt.
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