in historischen Ansichtskarten 

Auf den hier abgebildeten gelaufenen, d.h. mit der Post versandten historischen Ansichtskarten haben die Absender
meistens in Sütterlin geschrieben (Ludwig Sütterlin, 1865-1917). Mehr über die Sütterlinschrift erfahren Sie mit einem
Mausklick: "Sütterlin".


Hansestadt Elbing -Teil 7 -

von Christa Mühleisen zur Verfügung gestellt


1. Vom Schesmershof zum Ziesepark:

Die 1877 errichtete Gemeinde Lärchwalde war eine Ansammlung der selb-
ständigen Höfe u. Besitzungen Nazareth, Emaus, Jerusalem, Plantage, Fricks
Ziegelei, Schesmershof, Öhmkenhof und Rodeland (Rodacker). Nazareth,
Emaus und Jerusalem existierten schon zur Zeit des Deutschen Ritterordens.

Die Gemarkung "Schesmershof", also ein Teil der Gemeinde Lärchwalde, im
Landkreis Elbing, wurde nach dem Scharfrichter Martin Sigismund Schesmer
benannt. Er hatte 1801 von der Sandfläche 23 kulmische Morgen (= ca 52
preußische Morgen) in Erbpacht erhalten. Auch der sogenannte Schloßberg,
der altpreußische Burgwall, gehörte dazu. Die spätere Schloßstraße, die die
Ziesestraße mit der Pangritzstraße verband, erinnerte bis 1945 an die vorge-
schichtliche Zeit.

Im Jahr 1873 war Carl H. Ziese auf einer Studienreise zusammen mit dem
Schiffsbauingenieur Eduard Borgstede nach Elbing gekommen. Die beiden
jungen Ingenieure, der Maschinenbauer Ziese und der Schiffsbauer Borgste-
de, die auf der Reise nach Wien waren, wollten sich in Elbing die Schichau-
werft ansehen. Sie wurden Ferdinand Schichau vorgestellt, auf den die bei-
den jungen Leute einen so starken Eindruck machten, daß er sie gleich für 
seine Elbinger Werft einstellte. 

Carl H. Ziese wurde Leiter des Schiffsmaschinenbaus und Eduard Borgstede
wurde Schiffsbaumeister. Drei Jahre später heiratete Carl H. Ziese die
jüngere Tochter von Ferdinand Schichau und bald darauf erwarb er die Gemarkung 
Schesmershof, um sich dort eine ansehnliche Villa zu bauen.

Die "Villa Ziese" war aber bedeutend mehr als eine Villa, sie war sehr groß
und vergleichbar mit bedeutenden Herrensitzen. Wäre der Maschinenbauer
Ziese ein adliger Gutsherr gewesen, hätte man die Villa wahrscheinlich als
"Schloß" bezeichnet. 

Im Jahr 1903 gelang es dem inzwischen zum Geheimen Kommerzienrat er-
nannten Carl H. Ziese auch das Gebiet des bescheidenen Bürgergutes mit 
dem Namen "Emaus und Jerusalem" (Grundstück Lärchwalde Nr. 16) zu er-
werben. Der Schwiegersohn Schichaus und seit 1901 Alleininhaber der Schi-
chau-Werke konnte damit seinen Landsitz in Lärchwalde abrunden. Die präch-
tige Villa, umgeben von einem großen Park ist allen Elbingern noch in guter
Erinnerung.

Inzwischen sind die Bäume sehr groß geworden, die Villa aber verbrannte lei-
der 1945. Danach wurde der Park mit seinem alten Baumbestand für die Be-
völkerung geöffnet. 

(Kerstan, Lic. Dr. E. G.: Die Geschichte d. Landkreises Elbing,
Elbing: Verlag der Elbinger Alterumsgesellschaft, 1925,
mehrere Abb. und Karten, 472 Seiten, S. 250 + 251)

(Elbinger Nachrichten, Münster: Juni 1994, S. 12 + 13) 


2. Georgendamm

Diese Ansichtskarte wurde am 23.11.1917 in Elbing gestempelt. Im Hinter-
grund sieht man die Annenkirche und die Hommelbrücke bei der kleinen
Bude. Auf der rechten Seite befindet sich die Messingfabrik (später die Mol-
kerei Hermann Schroeter).

Der Äußere Georgendamm führt seit 1916 den Namen Hindenburgstraße,
zur dankbaren Erinnerung an den "Befreier Ostpreußens aus der Russen-
not", den Elbinger Ehrenbürger und "Sieger der Schlacht von Tannenberg".

Den Namen Georgendamm erhielten die Straßen (Innerer und Äußerer
Georgendamm) nach dem St.-Georg-Hospital und der dazugehörigen St.-
Georg-Kapelle. Die Kapelle war dem Ritter St. Georg geweiht, den die
deutschen Ordensritter besonders verehrten.

(Grundmann, Friedrich: Elbing,
Geschichte und Geschichten vom Elbingfluß,
hrsgg. von Hans-Jürgen Schuch,
Münster, Truso-Verlag 1999,
zahlr. Abb., 160 Seiten, S. 61+62) 


3.

 

4. Bootshaus des R.-V. Nautilus

 

5. Landgericht

 

5. b) Landgericht-Neubau

Landgericht in der Bismarckstraße. Im Jahre 1912 wurde mit den Bauarbeiten zur Erweiterung des Königlichen Amts- und Landgerichts begonnen. Im Jahre 1914 wurde dieses schöne Gebäude mit dem architektonisch reich ausgebildeten Erker an der schmalen Front zum Mühlendamm eingeweiht. Die Bauleitung lag in den Händen des Königlichen Regierungsbaumeisters Scheibner.

Elbinger Nachrichten, Münster: Juli 1997

 

 

6.  Diese AK  wurde am 9.6.1916 gestempelt. Auf der linken Seite sieht man das Königliche Zollamt und auf der rechten Seite das Vereinshaus des Ruderclubs "Nautilus".

 

7. Eine AK von Elbing mit der Heilige Leichnamstraße (später Horst-Wessel-Straße). Diese Karte ist nicht gelaufen.


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